Lula trifft Selenskyj in New York

kollage_zelensky_lula.png

Lula da Silva und Wolodymyr Selenskyj: Es wäre das erste Mal, dass die Staatsoberhäupter Brasiliens und der Ukraine persönlich zusammenkommen
Lula da Silva und Wolodymyr Selenskyj: Es wäre das erste Mal, dass die Staatsoberhäupter Brasiliens und der Ukraine persönlich zusammenkommen

New York. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio "Lula" Da Silva trifft am heutigen Mittwoch in New York mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. Lula hatte Selenskyj am Sonntag anlässlich seiner Reise in die nordamerikanische Stadt zur 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem bilateralen Treffen eingeladen. Der ukrainische Staatschef nahm die Einladung am Montag an.

Es wäre das erste Mal, dass die beiden Staatsoberhäupter persönlich zusammenkommen. Im März hatten sie lediglich miteinander telefoniert (amerika21 berichtete). Beim G7-Gipfel in Japan im Mai hatten sie sich schließlich verabredet, doch Selenskyj sei nicht gekommen, beklagte Lula damals.

Der Vorfall hat die Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet. Präsident Lula hatte sich stets für eine friedliche Lösung des Krieges in der Ukraine ausgesprochen und sich als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland angeboten. Selenskyj seinerseits kritisierte Lula, weil Brasilien seiner Meinung nach Russland nicht scharf genug verurteilt habe.

Vor dem G7-Gipfel hatte sich Lulas außenpolitischer Berater Celso Amorim mit Selenskyj in Kiew getroffen. Amorim sagte damals, der Dialog sei ruhig verlaufen und habe "Vertrauen geschaffen". Der ukrainische Präsident teilte seinerseits über seine sozialen Netzwerke mit, er habe gegenüber Amorim betont, dass der einzig mögliche Friedensplan zur Beendigung des Krieges der Kiewer Plan sei. Sie hätten auch über die Möglichkeit eines Gipfeltreffens zwischen der Ukraine und Lateinamerika gesprochen, fügte er hinzu.

Anfang August sagte Selenskyj jedoch, Lulas Äußerungen würden "überhaupt keinen Frieden bringen". Er deutete an, dass der brasilianische Regierungschef nur wiederhole, was der russische Präsident Wladimir Putin denke.

Auf dem Gipfel der Brics-Gruppe in Johannesburg, der derzeit Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, sprach sich Lula erneut für die Beendigung des Krieges in der Ukraine aus: "Wir sind bereit, uns an den Bemühungen um einen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden zu beteiligen". "Das Streben nach Frieden ist eine kollektive Verpflichtung und ein Gebot für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung", sagte der brasilianische Präsident damals.