"Strategische Partner": Russland und Venezuela verstärken Kooperation im Energiesektor

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Verstärkte Kooperation vereinbart: Gil und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow bei der Pressekonferenz am 16. November in Moskau
Verstärkte Kooperation vereinbart: Gil und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow bei der Pressekonferenz am 16. November in Moskau

Caracas/Moskau. Die staatliche venezolanische Ölgesellschaft PDVSA und das russische Energieunternehmen Gazprom arbeiten an neuen Projekten im Bereich der Gasexploration und -ausbeutung. Dies bestätigte Venezuelas Außenminister Yván Gil in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Sputnik.

Gazprom arbeite bereits im Energiesektor in Venezuela, dies sei jedoch "durch die geltenden Sanktionen beeinträchtigt" worden. "Wir haben nun eine neue Phase der Zusammenarbeit in Angriff genommen. Dabei geht es vor allem um die Erkundung und Ausbeutung neuer Gasfelder". Gazprom-Führungskräfte seien bereits mit dem Management von PDVSA zusammengetroffen, um "die genauen Bedingungen für ihre Beteiligung" an entsprechenden Projekten festzulegen. Venezuela habe nicht nur die größten Ölreserven, sondern wohl auch "die viertgrößten Gasreserven" der Welt, so Gil.

In diesem Zusammenhang weist der venezolanische Politologe und Energieexperte Dr. Miguel Jaimes darauf hin, dass Russland im Energiesektor bereits wichtige Verträge im Orinoco-Erdölgürtel abgeschlossen habe, ebenso in der nördlichen Küstenregion Venezuelas, "wo sich der Raffineriekomplex Paraguaná befindet, die drittgrößte Raffinerie der Welt. Von daher ist diese Vertiefung der Beziehungen zu Russland notwendig und strategisch, und meiner Meinung nach sollten sie noch viel mehr vertieft werden".

Russland verfüge "über eine große Stärke im Gasbereich, in der Petrochemie und in der Bewirtschaftung dieser Ressourcen", und für Venezuela gehe es um eine "sehr wichtige, sehr wertvolle Lebensader, die es zu entwickeln gilt. Wir hoffen, dass die russische Industrie und Struktur im Gasbereich unser Land stark fördern wird", so Miguel Jaimes.

Vergangene Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Vorschlag des russischen Außenministeriums zur Unterzeichnung eines Abkommens über strategische Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Venezuela gebilligt. Das entsprechende Dekret wurde auf dem offiziellen juristischen Informationsportal veröffentlicht.

Im Oktober unterzeichneten Caracas und Moskau 16 Abkommen im Rahmen des 17. Treffens der hochrangigen Kommission Russland-Venezuela, das in Moskau stattfand. Damit haben Caracas und Moskau in den letzten 20 Jahren insgesamt 342 Kooperationsabkommen geschlossen