Tegucigalpa. Die erste Gruppe von 38 Honduraner:innen, die sich freiwillig im Rahmen eines Rückführungsprogramms der US-Regierung gemeldet haben, ist am Montag in Honduras eingetroffen. Mit demselben Flug wurden auch 26 Kolumbianer:innen nach Kolumbien geflogen, die sich ebenfalls am Rückkehrprogramm beteiligten.
Am vergangenen Freitag hatte der stellvertretende Außenminister von Honduras, Antonio García, bestätigt, dass die Ankunft der Landsleute am Montag auf dem internationalen Flughafen von San Pedro Sula stattfinden sollte. San Pedro Sula gilt als Industriehauptstadt des Landes.
Der Staatssekretär, der für konsularische und migrationspolitische Angelegenheiten im Außenministerium zuständig ist, erklärte weiter, dass das von der Regierung von Donald Trump geförderte neue Programm den Migrant:innen eine freiwillige Rückkehr in Würde ermögliche. Die am Programm teilnehmenden Personen müssten laut Garcia nach ihrer Anmeldung nicht mehr mit Festnahmen oder Abschiebungen rechnen.
Medienberichten zufolge erfolgt die Selbstausweisung über eine mobile App namens CBP Home. Diese App war ursprünglich für die Vereinbarung von Asylterminen entwickelt worden. Mit diesem Tool können nun Menschen ohne Papiere ihre Absicht zur Rückkehr in ihre Heimatländer mitteilen, ohne mit schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen wie einer Zwangsabschiebung und einem daraus resultierenden Einreiseverbot für die USA rechnen zu müssen.
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Das Programm umfasst auch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 1.000 US-Dollar durch die US-Regierung für diejenigen, die sich freiwillig entschließen, die USA zu verlassen. Angesichts möglicher Razzien und Massenverhaftungen, wie sie von der Trump-Regierung durchgeführt wurden, soll dieser Ansatz nun einen Anreiz zur Rückreise bieten.
Gegenüber der Presse erklärte García, es habe bereits Honduraner:innen gegeben, die die Option einer Rückkehr in Betracht gezogen hätten, bevor sie in Gefahr geraten, verhaftet zu werden.
"Sie erhalten 1.000 Dollar und ihr Rückflugticket wird organisiert. Das ist positiv, denn so können sie sich vorbereiten, ihre Besitztümer verkaufen und werden nicht auf der Straße festgenommen", erklärte der Vizeminister.
Er versicherte, dass die Landsleute bei ihrer Ankunft humanitäre Hilfe von der honduranischen Regierung erhalten würden, wie dies seit Anfang des Jahres auch bei anderen zurückkehrenden Gruppen von Abgeschobenen der Fall war. Unter anderem sollen volljährige Abgeschobene im Rahmen des Programmes "Bruder, Schwester, komm nach Hause" 100 Dollar, Lebensmittelgutscheine und Beratung bei der Arbeitssuche erhalten.