Kuba / Soziales

Energiekrise in Kuba: Proteste gegen Stromausfälle in Bayamo

kuba_proteste_energiekrise_5-25.jpg

Protestversammlung am Samstag in Bayamo
Protestversammlung am Samstag in Bayamo

Bayamo. In Bayamo, der Hauptstadt der Provinz Granma im Osten Kubas, ist es am vergangenen Samstag zu Protesten wegen der anhaltenden Stromausfälle gekommen. Wie der staatliche Lokalsender CNC Granma in den sozialen Medien berichtete, versammelten sich mehrere Dutzend Einwohner auf der Straße und forderten die Wiederherstellung der Stromversorgung. Es war die zweite derartige Protestnacht in dieser Woche.

Yanetsy Rodríguez, erste Sekretärin der Kommunistischen Partei Kubas in Bayamo, bezeichnete die Proteste in einer Mitteilung als "Forderungen der Bevölkerung angesichts der komplexen Situation in der Stromversorgung, die das Land durchlebt". Man werde nicht müde, mit den Menschen in Bayamo in den Dialog zu treten, so Rodríguez. "Wir sind nicht von hier oder dort, wir sind ein Volk und gemeinsam werden wir vorankommen."

In Videos, die in Sozialen Netzwerken kursieren und deren Echtheit von der spanischen Nachrichtenagentur EFE nicht verifiziert werden konnten, sind Dutzende Menschen zu sehen, die in der Dunkelheit Strom und Lebensmittel fordern und dabei gegen die Regierung protestieren.

Über den Tellerrand schauen?

Mit Ihrer Spende können wir Ihnen täglich das Geschehen in Lateinamerika näher bringen.

Ähnliche Kundgebungen soll es in den vergangenen Tagen laut Berichten in Sozialen Medien auch in Jabaquito in der Provinz Granma, in Teilen von Santiago de Cuba, in Cienfuegos und in Pinar del Río gegeben haben.

Kuba kämpft seit mehreren Jahren mit einer massiven Energiekrise. Der Rückgang der Erdöl-Lieferungen aus Venezuela sowie fehlende Devisen aufgrund des Einbruchs im Tourismussektor und verschärfter US-Sanktionen führen immer wieder zu Stromausfällen. Diese lähmen Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Krise hat sich in den vergangenen Tagen mit einem hohen Erzeugungsdefizit von über 50 Prozent des Bedarfs weiter zugespitzt, nachdem zwei wichtige Kraftwerke havariert sind. In weiten Teilen des Landes kommt es derzeit täglich zu Stromabschaltungen von teilweise über 20 Stunden.