Gewalt gegen Kritiker von "Putsch-Kardinal" in Honduras

Tegucigalpa. In Honduras spitzt sich der Konflikt um den umstrittenen Erzbischof von Tegucigalpa, Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga, zu. Nach Berichten nationaler Medien und internationaler Nachrichtenagenturen wurden mehrere Aktivisten von der Polizei zum Teil schwer verletzt, als sie am Sonntag in der honduranischen Hauptstadt gegen den Kardinal protestierten, der ein entschiedener Fürsprecher des Putsches gegen die letzte demokratisch gewählte Regierung des Landes Ende Juni 2009 ist. Die Demonstranten versammelten sich vor einer Kirche, in der Rodríguez Maradiaga einen Gottesdienst geleitet hatte und bewarfen sein Auto mit Eiern. Mindestens drei Personen wurden festgenommen. Einer der Sprecher des Demokratiebündnisses FNRP, Juan Barahona, verurteilte die Gewalt gegen Demonstranten. Rodríguez Maradiaga, der auch der katholischen Hilfsorganisation Caritas International vorsteht, war laut Barahona "einer der Ersten, die dem Putsch und Diktator Roberto Micheletti seinen Segen erteilt haben". Der Konflikte ungeachtet hält die Katholische Akademie in Hamburg an einer Einladung des umstrittenen Kirchenfunktionärs für den 3. Dezember fest. An diesem Tag soll der "Putsch-Kardinal" in der Elbe-Metropole über die "Globalisierung der Solidarität" sprechen.