Havanna. Kurz vor der kommenden Sitzung der Nationalversammlung in Kuba am Montag hat Staats- und Regierungschef Raúl Castro die Kabinettsmitglieder bei den laufenden wirtschaftlichen Reformmaßnahmen zu verstärkten Anstrengungen aufgerufen. Laut dem kubanischen Staatsfernsehen kritisierte Castro bei einer Tagung des Ministerrates am Samstag Fehlentscheidungen und Planungsmängel in verschiedenen Ressorts. Besonders hob er demnach Probleme im Agrarministerium hervor. Die Produktion von Rindfleisch, Milch und weiteren Agrargütern sei hinter dem Bedarf zurückgeblieben, hieß es in der Meldung, die in den Nachrichten verlesen wurde. Dadurch hätten die Importe der betroffenen Waren angehoben werden müssen.
Auch kündigte Castro an, fahrlässige Fehler in der Wirtschaftsführung juristisch ahnden zu lassen. Gerichte, Juristen und Staatsanwälte seien gefordert, Vergehen in diesem Bereich besonders aufmerksam zu verfolgen, hieß es in der Meldung.
Zugleich hieß es im kubanischen Fernsehen, dass die gesamtwirtschaftliche Bilanz im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010 ein Wachstum zu verzeichnen hat, genaue Zahlen wurden zunächst jedoch nicht genannt.