Deutsche NGOs fordern Unterstützung von Yasuní-Initiative

Berlin. Deutsche Umwelt- und Entwicklungsorganisationen haben die Bundesregierung zur Unterstützung der Yasuní-ITT-Initiative in Ecuador aufgerufen. Nach einem Treffen mit dem ecuadorianischen Außenminister Ricardo Patiño und der Yasuní-Sonderbotschafterin Ivonne Baki gestern in Berlin forderte der Vizepräsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR), Hartmut Vogtmann, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen auf, anstelle der sturen Blockadehaltung des deutschen Entwicklungsministers Dirk Niebel Gelder zur Rettung des Yasuní-Nationalparks bereitzustellen. 2008 hatte Merkel dies in Aussicht gestellt, auch der Bundestag war sich über die Unterstützung einig. Heute steht die FDP der Initiative ablehnend gegenüber.

Neben den Mitgliedern des Dachverbandes der Naturschutzorganisationen DNR konnten sich auch Vertreter von VENRO, ein Zusammenschluss von etwa 100 Entwicklungs-NGOs, dem Klima-Bündnis und dem Forum Umwelt und Entwicklung über den Vorschlag der Regierung von Ecuador informieren. Dabei geht es darum, das im artenreichen Yasuní-Nationalpark liegende Öl nicht zu fördern, wenn dafür die Hälfte des zu erwartenden Erlöses in einen UN-Treuhandfonds gezahlt wird. Dies zeige die Ernsthaftigkeit der Initiative, erklären die Verbandsvertreter.

"Bei keinem anderen Waldschutzprojekt hat eine Regierung derart weitgehende Konzessionen an die internationale Gemeinschaft gemacht", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Auch für die wirtschaftliche Entwicklung Ecuadors ist Yasuní von großer Bedeutung. Wenn ein Ölexportland sich aktiv bemüht, lange vor dem Ende seiner Ölreserven ein sozial gerechteres und ökologisch weitaus besseres Entwicklungsmodell aufzubauen, ist das ein Pionierprojekt."