TIPNIS-Protestmarsch in La Paz angekommen

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Ankunft des TIPNIS-Marsches
Der TIPNIS-Protestmarsch ist in La Paz angekommen

La Paz. Der indigene Marsch zur Verteidigung des TIPNIS-Nationalparks ist am gestrigen Mittwochvormittag (Ortszeit) in La Paz angekommen. Die Marschierer protestieren mit ihrer Aktion seit Mitte August gegen das Vorhaben der bolivianischen Regierung, durch das indigene Territorium eine Nationalstraße zu bauen. In La Paz wurde der Marsch von vielen Tausenden Einwohnern auf den Straßen begrüßt. Die Lage blieb dabei friedlich, es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Regierung hat den Protestierenden angeboten, auf dem Plaza Morillo zu bleiben, an dem sich Präsidentenpalast und Parlamentsgebäude befinden. Am heutigen Donnerstag sollen direkte Gespräche mit Präsident Evo Morales beginnen.

Die Marschierer haben damit insgesamt 500 Kilometer aus dem Departement Beni nach La Paz zu Fuß zurückgelegt. Dabei war der Protestzug von etwa 1.000 Bewohnern des Nationalparks und deren Unterstützer Ende September gewaltsam aufgelöst worden. Mehrere Gesprächsangebote der Regierung, die mit bis zu zehn Ministern zu Verhandlungen gereist war, hatten die Protestierenden zuvor zurückgewiesen.

Trotz der national und international scharf kritisierten Polizeiaktion, für die bis heute keine Verantwortlichen benannt worden sind, wegen der aber zwei Minister zurücktraten, wurde der Zug fortgesetzt. In der vergangenen Woche hat zudem das bolivianische Parlament den vorläufigen Stop des Baus von Sektor II der Straße beschlossen, der durch den TIPNIS-Park führt, und eine Konsultation der Bevölkerung angekündigt.