Weiter Studentenprotest gegen Bildungsreform in Kolumbien

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Plakat am Unizaun: "Nationale Universität in permanenter Versammlung"
Plakat am Unizaun: "Nationale Universität in permanenter Versammlung"

Bogotá. Kolumbianische Studierende haben am vergangenen Donnerstag in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá erneut gegen die Bildungsreform der Regierung von Präsident Manuel Santos demonstriert. Die Aktion war Teil einer Reihe von landesweiten Mobilisierungen, die ab jetzt jede Woche stattfinden sollen, so die nationale Koordinationsstelle der Studierenden, MANE.  Die Proteste und öffentliche Debatten führen die Studenten im Rahmen eines unbegrenzten Generalstreiks, dem sich bisher 15 öffentliche Hochschulen aus dem ganzen Land angeschlossen haben.

Studierende und Lehrende der Hochschulen lehnen die Reform ab, weil sie die Beiträge des Staates an die Hochschulen einschränken und deren Finanzierung in die Hände privater Investoren legen will. Die aktuelle finanzielle Situation sei schon prekär genug, heißt es von Seiten der MANE. Der Staat überweist derzeit den Bildungsinstitutionen den gleichen Betrag wie im Jahr 1992, obwohl die Zahl der Studierenden und damit die Kosten sich seitdem vervielfacht haben.

Nur 0,069 Prozent des nationalen Budgets werden in die Bildung investiert, prangerte der Studentensprecher Jairo Estrada diesen Missstand am vergangenen Mittwoch bei einer öffentlichen Anhörung im Kongress an. Für das Militär hingegen investiere der Staat 3,7 Prozent des öffentlichen Haushaltes, so die MANE.