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Ahmadinedschad beginnt Reise durch Lateinamerika

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Chávez und Ahmadinedschad
Chávez und Ahmadinedschad

Teheran/Caracas. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist am Sonntag nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA zu einer fünftägigen Reise nach Lateinamerika aufgebrochen. Geplant sind Besuche in Venezuela, Kuba, Ecuador und Nicaragua. "Unsere Beziehungen mit Lateinamerika sind sehr gut und entwickeln sich weiter", sagte der konservative Staatschef nach einem Bericht des lateinamerikanischen Nachrichtensenders Telesur. Die "Kultur der Völker dieser Region" und die "historischen Forderungen" stünden mit denen Irans im Einklang, so Ahmadinedschad weiter: "In beides Fällen geht es um Völker, die antikolonialistische Ideen pflegen und sich deswegen gegen das Unterdrückerregime wenden", so der iranische Staatschef, ohne den Punkt konkreter auszuführen.

Vertreter der US-Regierung warnten die Staaten Lateinamerikas indes vor einer weiteren Vertiefung der Beziehungen zu Teheran, solange die dortige Regierung nicht von ihren Plänen zur Entwicklung einer eigenen atomaren Energiewirtschaft ablässt. "Das iranische Regime ist offenbar verzweifelt, sucht händeringend Freunde und reist hektisch um den Erdball, um neue Bande zu schließen", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland. Für kein Land der Erde sei nun der Moment, die Beziehungen zu Iran zu vertiefen, schickte Nuland hinterher.

Indes wird die Kooperation mit Iran auch von der venezolanischen Linken kritisch gesehen. Schon bei einem Besuch Ahmadinedschads in dem südamerikanischen Land im Jahr 2007 veröffentlichte die an der Regierung beteiligte Kommunistische Partei eine kritische Erklärung: "Darin haben wir auch unser Bedauern über die politische Verfolgung zum Ausdruck gebracht, unter der vor allem die Tudeh-Partei, die Kommunistische Partei, leidet", sagte damals der Generalsekretär der KP Venezuelas gegenüber amerika21.de. "Der venezolanische Staat muss diesen Punkt nicht beachten. Wir müssen es." Dies sei Teil der Differenzen mit der Regierungspolitik.