Paraguay / Wirtschaft / Umwelt

Paraguay schließt umstrittenes Importabkommen mit Monsanto

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Proteste gegen Monsanto
Proteste gegen Monsanto

Asunción. Das paraguayische Landwirtschaftsinstitut IPTA will diese Woche ein Abkommen mit dem US-amerikanischen Saatgutunternehmen Monsanto über den Import von transgenen Samen unterzeichnen. Damit solle biotechnologisches Know-how in das südamerikanische Land gebracht werden, berichten paraguayische Medien unter Berufung auf die Geschäftspartner. Nach Angaben des IPTA-Präsidenten Luis Llano Imas fehlen noch "einige Details", um das Abkommen zu unterzeichnen.

Während die regierungsnahe Privatpresse des Landes über den geplanten Vertrag weitgehend positiv berichtete, laufen Bauernverbände gegen die Kooperation Sturm. Bereits im Oktober protestierten diese in der Hauptstadt Asunción mit einer Großdemonstration gegen die Einführung von transgenem Saatgut und Absprachen der De-facto-Regierung von Staatschef Federico Franco mit dem US-Konzern Monsanto.

Im September hatte in mehreren Staaten Lateinamerikas eine Aktionswoche gegen Monsanto stattgefunden. Der Schwerpunkt der Proteste, an denen sich zahlreiche soziale Organisationen und Umweltschutzgruppen beteiligten, lag in Südamerika, vor allem in Argentinien und Paraguay. In diesen beiden Staaten wehren sich Kleinbauern und Umweltaktivisten gegen den Vormarsch des Saatgutmultis, der die nationalen Märkte in zunehmendem Maße mit transgenen Sorten flutet. Die Menschen in den betroffenen Staaten befürchten dadurch die Kontamination und spätere Verdrängung traditioneller Sorten sowie gesundheitliche Folgen. Vor allem in Bezug auf den für die Ernährung in Lateinamerika bedeutenden Mais wird die Debatte in den vergangenen Jahren verstärkt geführt.

In der Demokratiebewegung Paraguays, die sich nach einem Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Fernando Lugo gebildet hatte, herrscht die These vor, dass Unternehmen wie Monsanto von dem Umsturz profitiert haben und die Kampagne gegen die Lugo-Regierung daher unterstützten.