Kuba / Politik

Rückkehr Fidel Castros in die Öffentlichkeit

Interview im kubanischen Fernsehen: erster Fernsehauftritt seit 2006

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Fidel Castro während des Fernseh-Interviews
Will weiter politisch wirken: Fidel Castro während des Fernseh-Interviews

Havanna. Am gestrigen Montag (Ortszeit) hat das kubanische Fernsehen erstmals seit der Erkrankung des langjährigen Staats- und Regierungschefs Fidel Castro ein Interview mit dem Revolutionsführer in einer Sonderausgabe der Fernsehsendung Mesa Redonda ausgestrahlt. Das von dem bekannten Journalisten Randy Alonso moderierte und um 18:30 Ortszeit gesendete Gespräch wurde bereits einen Tag vorher angekündigt und mit großer Spannung von der kubanischen Bevölkerung erwartet.

So datiert der letzte Fernsehauftritt des mittlerweile fast 84jährigen aus dem Jahr 2006. Seit dieser Zeit wurden lediglich private Fotoaufnahmen und telefonische Gespräche veröffentlicht. Aber auch wenn Fidel Castro sich also bislang weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, hat er doch durch unter dem Titel „Reflexionen des Genossen Fidel“ publizierte Beiträge weiterhin eine bedeutende Rolle in den politischen und gesellschaftlichen Diskussionen des karibischen Landes gespielt.

In seinem eineinhalbstündiger Fernsehauftritt, der landesweit nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch auf Großleinwänden in Betrieben und Unternehmen verfolgt wurde, ging es inhaltlich um die auch unter Barack Obama fortgesetzte aggressive Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika vor allem im Nahen Osten und der damit verbundenen Kriegsgefahr. Der gut erholt und von seiner schweren Krankheit scheinbar genesen wirkende Fidel Castro sprach gestützt auf zahlreiche Dokumente und Nachrichtenmeldungen der vergangenen Wochen über die akute Gefahr eines von den USA und Israel ausgehenden Nuklearschlages gegen den Iran und die gefährlichen Folgewirkungen eines neuen Kriegsschauplatzes für die Stabilität des Weltfriedens.

Am Ende des Interviews, dass von zahlreichen ausländischen Fernsehstationen übertragen wurde, kündigte der Anführer der kubanischen Revolution an, seine Reflexionen auch in Zukunft fortsetzen zu wollen, um vor Gefahren von politischen Entwicklungen zu warnen.