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ALBA-Bündnis erhält Hilfe für Karibik aufrecht

Die meisten Güter stammen aus Venezuela. Beistand auch aus Russland. Haitis Regierung deutlich überfordert

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Verladen der Hilfsgüter im Hafen von Santiago de Cuba
Beim Verladen der Hilfsgüter im Hafen von Santiago de Cuba. Die meisten Hilfen kamen jedoch auf dem Luftweg.

Caracas/Havanna/Port-au-Prince. In Kuba laufen seit dem Wochenende verstärkte Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten nach dem Hurrikan "Sandy". Der sozialistische Karibikstaat bekommt dabei Unterstützung der Mitgliedstaaten der linksgerichteten Bolivarischen Alternative für Amerika (ALBA), vor allem aber aus Ecuador, Bolivien und Venezuela. Zugleich halten die ALBA-Staaten die Hilfe für Haiti aufrecht.

In Kuba wurden in den vergangenen Tagen Arbeitsbrigaden mobilisiert, um im schwer verwüsteten Osten des Landes beim Wiederaufbau zu helfen. Weitaus schwieriger gestaltet sich die Lage in Haiti, wo die Regierung deutlich überfordert mit der Katastrophensituation ist. Haitis Premierminister Laurent Lamothe richtete daher einen Aufruf für humanitäre Hilfe an die UNO-Mitgliedstaaten.

In Kuba traf der Sturm vor allem die dicht bevölkerten östlichen Provinzen Santiago de Cuba und Holguín. Beide Regionen erhielten in den vergangenen Tagen bereits hunderte Tonnen Hilfsgüter. Die meisten dieser Hilfsgüter stammen aus den ALBA-Staaten. Aber auch aus Russland trafen auf dem Luftweg Hilfen ein. Venezuela erhält indes eine Luftbrücke nach Kuba und Haiti aufrecht.

Maria Luisa Bueno Oñate vom kubanischen Ministerium für Außenhandel bezifferte die Zahl der bis vergangenen Sonntag in Santiago de Cuba eingetroffenen Nahrungsmittel und Baumaterialien auf 250,6 Tonnen. Die größte Menge Hilfsgüter für Kuba und Haiti stammt laut Medienberichten aus Venezuela. Bisher verließen Flugzeuge und Schiffe mit einem Ladevolumen von mehr als 600 Tonnen das venezolanische Festland Richtung Haiti und Kuba. Der kubanische Botschafter in Venezuela, Rogelio Polanco, dankte Venezuela für diese "solidarische Geste".

Am 24. Oktober war der Hurrikan "Sandy", ein Sturm der Stufe zwei, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometer über den Osten Kubas hinweggezogen. Zuvor hatte er bereits auf Haiti und Jamaika gewütet. Der Wirbelsturm zerstörte Häuser sowie Infrastruktur in großem Umfang und kostete in der Karibik mehr als 70 Menschen das Leben.


Das Netzwerk Cuba, der Verband von über 40 deutschen Hilfs- und Solidaritätsorganisationen, hat inzwischen ein Spendenkonto eingerichtet. Mehr Informationen finden Sie hier.