Brachliegendes Land wird produktiv

Venezuela: Nahrungsmittelproduktion deutlich angestiegen. Flächendeckende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln gesichert

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Brachliegendes Land wird produktiv
Elías Jaua: Landreform kommt voran

Caracas. Der venezolanische Landwirtschaftsminister Elías Jaua veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) die aktuellen statistischen Zahlen für die landwirtschaftliche Produktion. Demnach sei seit 1997 eine Ertragssteigerung von 14 Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf über 20 Millionen Tonnen und somit eine Steigerung um die Hälfte erreicht worden. Darüber hinaus gab er bekannt, dass dieses Jahr über 1000 Grundstücke, die bisher landwirtschaftlich vollkommen ungenutzt waren, zurückgewonnen worden seien und wieder bearbeitet würden. Dies seien etwa 2,13 Millionen Hektar Land, das nun Ertrag bringe.

Insgesamt seien 7 Millionen Hektar ungenutztes Agrarland im Großgrundbesitz registriert, so dass bisher erst etwa 30 Prozent davon zurück gewonnen wurden, so Jaua bei der Präsentation einer Bilanz zum siebenjährigen Jubiläum des Gesetzes über Boden und Landwirtschaftliche Entwicklung (Ley de Tierras y Desarrollo Agrario). "Sieben Jahre nach der Verkündigung der Gesetzes haben wir also einige Erfolge zu verkünden, müssen aber auch anerkennen, dass die Aufgabe den Großgrundbesitz abzuschaffen und die Nahrungsmittelsouveränität für das venezolanische Volk abzusichern, eine immense Herausforderung darstellt."

Bisher hat der Staat große Anstrengungen unternommen, die staatlichen Produktionskapazitäten gerade bei der Produktion von Mais und Milch auszubauen. Es wurden neue Produktionsstätten errichtet und private aufgekauft. So wurde der Warenfluss des Milchproduzenten Los Andes nach Verstaatlichung in Richtung Caracas umgelenkt, wo bis dorthin oft Mangel herrschte. Zuvor exportierte der Betrieb nach Kolumbien, um die Festpreise in Venezuela zu umgehen.

Jetzt seien in der Produktion von Reis, Mais und Milch neue Rekordzahlen erreicht worden - entgegen den Behauptungen in der oppositionellen Presse, die immer wieder die Fortschritte in der landwirtschaftlichen Produktion in Zweifel zieht. Carlos Osorio vom Nationalen Amt für Silos und landwirtschaftliche Lagerstätten betonte, gerade bei diesen in Venezuela so wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Reis sei nun die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung abgesichert.

Neben der Ausweitung der genutzten Landfläche wurden laut Elías Jaua auch die juristischen Besitzverhältnisse für etwa 4,8 Millionen Hektar Land geregelt. So wurden 111.000 Campesino-Familien Besitztitel für das Land zugesprochen, das sie bereits seit Jahren bearbeiten. Auch wurden insgesamt 294.000 Kredite im Umfang von insgesamt 10 Milliarden Bolivares Fuertes (etwa 3,6 Milliarden Euro) im landwirtschaftlichen Bereich vergeben, was die beeindruckende Ertragssteigerung überhaupt erst ermöglicht habe, so der Landwirtschaftsminister.

Bereits vor zwei Monaten hatte die Welternährungsorganisation (FAO) die venezolanische Regierung für die Erfolge in der Agrarpolitik gelobt. (wir berichteten).


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