Ecuador / Wirtschaft

Ecuador setzt Schuldentilgung aus

Präsident Rafael Correa erklärt Schuldendienst für illegal und prüft Maßnahmen gegen Verantwortliche

Caracas. Nach einer einjährigen Untersuchung kündigte Rafael Correa gestern an, dass Ecuador einen Teil der Schulden bei ausländischen Gläubigern nicht bezahlen werde. Dabei geht es um Zinsen auf Kredite, die von den Vorgängerregierungen seit 1976 aufgenommen wurden. Nach der letzten Finanzkrise im Jahr 2000 hatte Ecuador größere Kredite aufgenommen, um die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Bei der Aushandlung der Kreditaufnahme hätte Korruption und Begünstigung eine Rolle gespielt. Der damalige Präsident Sixto Duran Ballen soll zur Verantwortung gezogen werden.

Auch die Kreditaufnahmen unter der Militärdiktatur ab 1979 hätten nicht dem Nutzen des Landes gedient, sondern der persönlichen Bereicherung und den Interessen der Gläubiger, stellte die Komission fest. Von ursprünglich 200 Millionen USD sind die Schulden auf 4,16 Milliarden angestiegen, obwohl Ecuador bereits 7,1 Milliarden abbezahlt hat. Auf Empfehlung des Kommissionsleiters Hugo Arias beschloss Correa jetzt, Anleihen von 3,8 Milliarden USD nicht mehr zu zahlen.

Das Handelsblatt zitiert einen empörten Analysten des Pleitenfinanziers Goldmann Sachs mit den Worten "Ecuadors Regierung will nicht zahlen, obwohl sie es problemlos könnte."