Brasilien / Venezuela

Brasilien stimmt für Mercosur-Beitritt Venezuelas

Senat in Brasilia stimmte für Aufnahme Venezuelas in südamerikanischen Wirtschaftsbund. Zustimmung Paraguays steht noch aus

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Brasilien stimmt für Mercosur-Beitritt Venezuelas
Logo des Wirtschaftsbundes Mercosur

Kopenhagen/Brasilia. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat Brasiliens Regierung, dem Senat und der Unternehmerschaft dieses Landes seinen Dank für die Ratifizierung des Beitrittsvertrages zum Wirtschaftsverband Mercosur ausgesprochen. Der Senat in Brasilia hatte am Dienstag nach fünfstündiger Debatte für die Aufnahme Venezuelas gestimmt. 35 Senatoren sprachen sich dafür aus, 27 votierten dagegen. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Parlaments in Paraguay. Die Präsidenten der vier Mercosur-Mitgliedsstaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay hatten sich Anfang Juni 2006 für eine Aufnahme Venezuelas als drittstärkste Wirtschaftsmacht Südamerikas ausgesprochen.

Stimmt nun auch Paraguay zu, würde die Mercosur-Allianz auf 250 Einwohner anwachsen und 76 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Region ausmachen. Das Handelsvolumen des Wirtschaftsblocks beliefe sich dann auf umgerechnet 300 Milliarden US-Dollar. Mit Venezuela als Mitglied hätten die Mercosur-Staaten zudem einen direkten Zugang zu der Karibik.

"Man muss (der brasilianische Präsident Luiz Inácio) Lula (da Silva) ebenso danken wie den Unternehmern und vielen Abgeordneten", sagte Chávez am Rande des Klimagipfels in Kopenhagen. Die Debatte um die Ratifizierung des Aufnahmevertrags für Venezuela in Brasilien sei ein "harter Kampf" gewesen, fügte der Staatschef an: "Es gibt zahlreiche Interessen, die sich gegen diese Einheit des Südens wenden".

In dem letzten Mercosur-Staat Paraguay blockiert die rechte Parlamentsmehrheit nach wie vor den Beitritt Venezuelas. Die Debatte wird in Asunción im März nach der Parlamentspause wieder aufgenommen. Emilio Camacho, der juristische Berater des paraguayischen Präsidenten Fernando Lugo, kritisierte die rechten Abgeordneten wegen ihrer Blockade scharf. Ihnen komme nun eine immense Verantwortung zu. Aufgrund der Blockade, "haben wir bisher die Möglichkeit verpasst, eine eigene außenpolitische Initiative zu ergreifen", sagte Camacho gegenüber der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina.


Bild: mercosur.org.uy