Studierende in Chile wieder auf der Straße, massiver Polizeieinsatz

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Proteste von Schülern und Studierenden, hier Mitte 2011 in Santiago de Chile
Proteste von Schülern und Studierenden, hier Mitte 2011 in Santiago de Chile

Santiago de Chile. Schüler- und Studierendenorganisationen in Chile haben ihre Proteste für kostenfreie und hochwertige Bildungsangebote des Staates wieder aufgenommen. Tausende Jugendliche sind am Donnerstag in der Hauptstadt Santiago de Chile durch die Straßen gezogen. Die Regierung des konservativen Präsidenten Sebastian Piñera setzt hingegen weiterhin auf die Privatisierung des Bildungssystems und zeigt sich gegenüber Kritikern uneinsichtig: Am Donnerstag gingen Einheiten der Carabineros, der militarisierten Polizei, gewaltsam gegen die Demonstranten vor.

"Die Bildung des Volkes ist kein Geschenk für die Reichen und Mächtigen", stand auf den Transparenten, und: "Auf die Straße für tiefgreifende und radikale Veränderungen". Zu den Zusammenstößen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei kam es auch, als Protestteilnehmer versuchten, die vereinbarte Demonstrationsroute zu verlassen, um zum Sitz des Bildungsministeriums zu gelangen.

Die Polizei ging nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Prensa Latina mit einer neuen Methode gegen die Demonstranten vor. Diese wurden mit Farbkugeln beschossen, damit die so markierten Demonstranten später festgenommen werden konnten.

Der Sprecher der Gewerkschaft der Studierenden an Privatuniversitäten (Mesup), Mario Erazo, kritisierte das Vorgehen der Polizei als ungerechtfertigt. Bildungsminister Andrés Chadwick verteidigte indes das Vorgehen gegen die "Vandalen".

Der erste Protestmarsch von Schüler und Studenten in diesem Jahr war von den Studierendenorganisationen Acep und Mesup organisiert worden. Weitere Aktionen sollen folgen.