Ecuador / Politik

Vereidigung in Quito: Rafael Correa schließt erneute Kandidatur 2017 aus

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Rafael Correa
Rafael Correa

Quito. Ecuadors Präsident Rafael Correa hat einen Tag vor seiner Vereidigung für die Amtszeit 2013 bis 2017 angekündigt, nach dieser Periode nicht erneut für das höchste Staatsamt kandidieren zu wollen. Am heutigen Freitag wird der 50-jährige in der Hauptstadt Quito vereidigt. Correa war am 17. Februar mit 56,9 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt worden.

Er vertraue darauf, dass der als "Bürgerrevolution" bekannte demokratische Reformprozess in Ecuador auch nach seiner Amtszeit fortgeführt werde, sagte Correa in einem Fernsehinterview, aus dem unter anderem die spanische Nachrichtenagentur EFE zitiert. Es wäre eine Niederlage für die regierende Partei Alianza País, wenn niemand außer ihm den Prozess der "Bürgerrevolution" fortführen könnte, sagte Correa. "Wir sind alle wichtig, aber niemand ist unentbehrlich", fügte der linksgerichtete Politiker an.

Zugleich hob er den Sieg der Alianza País bei den Parlamentswahlen hervor, die parallel zu den Präsidentschaftswahlen stattgefunden hatten. Für die Regierungspartei, die im Parlament nun über eine breite Mehrheit verfügt, sei es "verboten zu versagen", so Correa. "Wir sind weit vorangekommen", fügte er an, denn das Land habe seit seiner Amtsübernahme vor sechs Jahren einen grundlegenden Wandel durchlebt.

Mitte April war Correa im Rahmen einer Europareise an der TU-Berlin aufgetreten und hatte dabei für die Regierungspolitik geworben. "Wachstum alleine ist nicht positiv", sagte der Ökonom bei seinem Vortrag. Wenn ein Land wie Ecuador in großem Maße Erdöl exportiere, sähen die makroökonomischen Zahlen zwar gut aus, erklärte Correa vor über 1.700 Gästen in der Technischen Universität Berlin. "Das heißt aber noch lange nicht, dass es den Menschen besser geht – und das sollte schließlich das Ziel der Politik sein, der moralische Imperativ", so Correa bei der Veranstaltung, die von amerika21.de-Redakteur Harald Neuber eingeleitet und moderiert wurde.