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Ecuador fordert Flexibilität von Mercosur und Pazifik-Allianz

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Mercosur-Konferenz
Mercosur-Konferenz

Montevideo. Ecuadors Präsident Rafael Correa hat die Einräumung "flexibler Bedingungen" als einen entscheidenden Faktor für den Beitritt des Landes als Vollmitglied im südamerikanischen Wirtschaftsverband Mercosur und der Pazifik-Allianz bezeichnet. Dies sei nötig, weil das Land über keine eigene nationale Währung verfügt, sagte er auf auf einer Pressekonferenz in Guayaquil, während er auf dem jüngsten Gipfel des Mercosur von Vizepräsident Jorge Glas vertreten wurde.

Zu einem möglichen Beitritt Ecuadors in die Pazifik-Allianz, einem Zusammenschluss neoliberaler Staaten, hatte sich Correa zuvor verhalten geäußert. Es handele sich grundsätzlich um befreundete Staaten, so Correa. Daher könne man Überlegungen nicht grundsätzlich ausschließen, die über eine reine Freihandelszone hinausgingen und auf eine Integration Ecuadors in den Verband abzielten. Dies setze aber die Erfüllung bestimmter wirtschaftspolitischer Maßnahmen voraus, bekräftigte der Politiker.

Die Pazifik-Allianz ist eine lateinamerikanische Freihandelszone, zu der Peru, Kolumbien, Chile und Mexiko gehören. Costa Rica wird Ende dieses Jahres als fünftes Mitglied eintreten.

Eine ähnliche Position nahm Correa in Bezug auf den Mercosur ein, wo Ecuador, dessen Wirtschaft seit dem Jahr 2000 auf dem US-Dollar beruht, den Beobachterstatus innehat. Allerdings hat Ecuador bereits den Eintrittswunsch als Mitglied mit vollen Rechten geäußert.

Der ecuadorianische Staatschef legte dem Mercosur nahe, "gewisse Bedingungen unter der Berücksichtigung, dass das Land keine eigene Währung hat, zu flexibilisieren". Es handele sich dabei um ein "sehr ernstes Anliegen, keine irrelevante Kleinigkeit", sagte Correa. Zugleich verwies er auf die Probleme in der Europäischen Union, wo es für Nationalstaaten ohne nationale Währungen keine Instrumente mehr gibt, eigene Krisen schnell zu überwinden.


In einer ersten Version dieser Meldung hieß es, Präsident Correa habe sich für eine Teilnahme ausgesprochen. Er hat einen solchen Schritt aber an Bedingungen geknüpft. Auch sagte er dies nicht auf dem Mercosur-Gipfel, sondern vorab auf einer Pressekonferenz. Wir bitten die Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion