Kolumbien / Politik

ELN lässt kanadischen Geologen frei

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Gernot Wober (im blauen Hemd) nach seiner Freilassung am Dienstag
Gernot Wober (im blauen Hemd) nach seiner Freilassung am Dienstag

Bogotá. Die kolumbianische ELN-Guerilla hat den Vizepräsidenten der kanadischen Bergbaufirma Braewal Mining Corporation, den Geologen Gernot Wober, freigelassen. Dies bestätigte das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) in einer am vergangenen Dienstag veröffentlichten Erklärung. Demnach übergab die ELN Wober im Süden der Provinz Bolívar an eine "humanitäre Mission", an der der Erzbischof von Cali, Darío de Jesús Monsalve, der Jesuiten-Pater Francisco De Roux und Angehörige des IKRK teilnahmen. Nach Angaben des IKRK ist Wober bei guter Gesundheit und wurde per Hubschrauber nach Barrancabermeja im Nordwesten des Landes gebracht, wo er mit Vertretern der kolumbianischen Behörden und der kanadischen Botschaft zusammentraf.

Die Freilassung des Kanadiers war eine der Bedingungen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos für die Aufnahme von Friedensgesprächen mit der ELN.

Wober leitete eine Erkundungsabteilung des kanadischen Bergbauunternehmens. Der Geologe war gemeinsam mit zwei Peruanern und drei Kolumbianern am 18. Januar dieses Jahres von der ELN gefangen genommen worden, als sie ihr Lager nahe einer Goldmine in Nororsí, einem Gemeindebezirk im Norden von Bolívar, eingerichtet hatten. Während die Lateinamerikaner bereits am 15. Februar wieder frei kamen, wurde Wober weiter von der ELN festgehalten. Die Guerillaorganisation forderte von Braeval, im Austausch gegen den Geologen die Schürfrechte an die lokalen traditionellen Bergbaugemeinden zu übergeben. Von der kolumbianischen Regierung verlangte sie, "Druck auf die Bergbaufirma hinsichtlich der Rückgabe der Fördertitel" auszuüben.

Nach Angaben der ELN sei die Freilassung möglich geworden, nachdem Braeval am 24. Juli die Rückgabe der Bergbau-Titel angekündigt hatte. Die nationale und internationale Öffentlichkeit erwarte nun, dass das Unternehmen sein Wort halte. Die Freilassung Wobers sei ein "humanitärer Akt und Beitrag zum Frieden in Kolumbien", so die ELN.