Kolumbien / Politik

Kolumbien: ELN und FARC gehen gemeinsam gegen Großprojekte vor

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Die ELN kündigte auf ihrer Webseite an: "FARC-EP und ELN kämpfen gemeinsam in Antioquia"
Die ELN kündigte auf ihrer Webseite an: "FARC-EP und ELN kämpfen gemeinsam in Antioquia"

Antioquia, Kolumbien. Die beiden größten Guerillaorganisationen Kolumbiens, FARC und ELN, haben ein gemeinsames Vorgehen gegen Großprojekte der transnationalen Minenunternehmen im Land beschlossen. Dies wurde auf der offiziellen Informationsseite der ELN sowie dem Facebook-Auftritt der FARC bekannt gegeben. Die Entscheidung sei bei einer Zusammenkunft der Führungsstäbe der Guerilla-Fronten des Verwaltungsbezirks Antioquia im Nordwesten Kolumbiens Anfang Februar getroffen worden.

Die Guerillaorganisationen begründen die Vereinbarung damit, dass Bergbauunternehmen, Betreiber von Staudammprojekten zur Stromerzeugung sowie die Monokulturen der Holzwirtschaft und der Agrartreibstoffproduzenten die örtliche Bevölkerung verarmten und die Umwelt schädigten.

Die Region um Antioquia ist reich an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Eisen, Kohle, Blei und Erdöl. In Antioquia wird außerdem derzeit der größte Staudamm Kolumbiens gebaut, der 2018 in Betrieb gehen und 2.400 Megawatt Strom erzeugen soll.

In Kolumbien brechen zunehmend Konflikte in Bereichen der Wirtschaft aus, die die Rolle des Landes auf den Exportmärkten prägen. Seit Anfang Februar dauern Streiks von mehr als 5.000 Arbeitern von El Cerrejón im Bezirk La Guajira an, dem größten Kohletageabau des amerikanischen Kontinents. Die Belegschaft fordert unter anderem die Formalisierung der als Leiharbeiter Beschäftigten, die Anerkennung von Berufskrankheiten und verbesserten Umweltschutz.

Bäuerliche Gemeinden in der Bergbauregion des Verwaltungsbezirkes Cesar fordern die Umsetzung von Landwirtschaftsprojekten und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der forcierte Bergbau hat die Produktionsmöglichkeiten der Gemeinden immer mehr eingeengt. Die Minen haben die Feinstaubbelastung drastisch erhöht, ihr Betrieb für die örtliche Bevölkerung nur Verlendung gebracht.