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Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen

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Evo Morales bei der Pressekonferenz in Cochabamba
Evo Morales bei der Pressekonferenz in Cochabamba

Cochabamba. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, die Völker für seine Wirtschaftspolititik zu entschädigen. Über viele Jahre sei Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern die IWF-Politik aufgezwungen worden, was große Schäden angerichtet habe.

Bei einer Pressekonferenz in Cochabamba im Rahmen der Vergabe von Darlehen für den sozialen Wohnungsbau sagte Morales, Bolivien habe eine wachsende Wirtschaft, weil die Regierung eine eigene Politik entwerfe, "die inspiriert ist vom Kampf des Volkes und der sozialen Organisationen", insbesondere bei der Nationalisierung der fossilen Brennstoffe.

Dennoch hörten einige internationale Organisationen nicht auf, über die Wirtschaftsentwicklung zu urteilen und Empfehlungen zu erteilen, so der Präsident. Wenn der Internationale Währungsfonds sich um die Wirtschaft kümmern wolle, solle er dies tun, aber indem er die Schäden kompensiere, die in 20 Jahren neoliberaler Regierungen verursacht wurden, betonte er. Der IWF hatte sich am Montag über die Wirtschaftsleistung Boliviens im Jahr 2013 geäußert und vorhergesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt 2014 um 5,4 Prozent wachsen wird.

Die wirtschaftlichen Vorgaben des Internationalen Währungsfonds kämen nie dem Menschen zugute, sie schützten nur den Privatsektor, so Morales. Der wirtschaftliche Aufschwung in Bolivien habe sich gefestigt, weil die Bolivianer gegen den IWF mit einer demokratischen und kulturellen Revolution aufbegehrt hätten. "Es war eine Rebellion, ein Volksaufstand“, sagte der Präsident und ehemalige Gewerkschaftsführer. Die Wirtschaftspolitik werde nicht länger vom IWF oder der Weltbank bestimmt, wie in der Vergangenheit, sondern von den Bolivianern selbst.