Chinesische Entwicklungsbank eröffnet Filiale in Venezuela

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Vertiefen ihre Zusammenarbeit: Venezuela und China
Vertiefen ihre Zusammenarbeit: Venezuela und China

Caracas. Am Vorabend des Besuches von Chinas Präsident Xi Jinping in Venezuela ist in Caracas eine Niederlassung der Chinesischen Entwicklungsbank (China Development Bank, CDB) eröffnet worden. Damit sollen nach Angaben der Regierung die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nationen vertieft sowie die gemeinsamen sozialen Projekte und Investitionen im Land weiter gefördert werden. Bei dem feierlichen Akt am Samstag waren unter anderen CDB-Präsident Hu Huaibang, sein Amtskollege von der Bank für Wirtschafts- und Sozialentwicklung (Bandes) und des Fonds China-Venezuela, Simón Zerpa, sowie Finanzminister Rodolfo Marco Torres anwesend.

Die CDB wurde im März 1994 gegründet. Sie ist die weltweit größte Entwicklungsbank und untersteht direkt der chinesischen Regierung.

Es wird erwartet, dass Venezuelas Präsident Nicolás Maduro und Präsident Xi Jinping mehrere neue Kooperationsabkommen unterzeichnen. Peking und Caracas haben seit dem Jahr 2001 bereits mehr als 300 Abkommen unter anderem in den Bereichen Energie, Öl, Bildung, Gesundheit, Technologie, Wohnen und Landwirtschaft abgeschlossen. Venezuela liefert täglich zirka 640.000 Barrel Erdöl nach China.

Ebenfalls am Samstag gab Außenminister Elías Jaua die Bildung einer hochrangigen Kommission beider Länder zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bekannt.

Im Jahr 2007 hatten die damaligen Präsidenten Hugo Chávez und Hu Jintao den Fonds China-Venezuela mit einer Einlage von zunächst sechs Milliarden US-Dollar geschaffen, von denen vier Milliarden von der CDB und zwei Milliarden vom Nationalen Entwicklungsfonds Venezuelas (Fonden) bereitgestellt wurden. Ebenfalls mit Unterstützung der CDB wurde 2010 der "Große Langzeitfonds" im Wert von 20 Milliarden US-Dollar eingerichtet, davon die eine Hälfte in US-Dollar, die andere in chinesischer Währung (Renminbi). Diese Geldmittel sind zum Großteil für die Entwicklung von Großprojekten in der Infrastruktur, Industrie, Landwirtschaft, im Wohnungsbau und der Stromerzeugung bestimmt. Ein anderer Teil fließt in die Rohstoffförderung und die Produktion von Mineralölerzeugnissen.

Für Aufsehen sorgte unlängst ein Korruptionsfall, bei dem rund 84 Millionen US-Dollar aus dem Fonds China-Venezuela veruntreut wurden (amerika21 berichtete). Seit Ende Mai stehen deswegen acht Personen vor Gericht. Vier der Beschuldigten waren in Leitungspositionen in der Verwaltung des Fonds und in der Staatlichen Entwicklungsbank (Bandes), welche die Gelder auszahlte.