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Fidel Castro verurteilt Angriffe auf Gaza-Streifen

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Kritisiert Gaza-Krieg Israels: Fidel Castro
Kritisiert Gaza-Krieg Israels: Fidel Castro

Havanna. Der frühere kubanische Staats- und Regierungschef Fidel Castro hat sich in einem Artikel in der kubanischen Tageszeitung Granma zu der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten geäußert. Der 87-jährige Revolutionsführer bezeichnete die israelische Militäroffensive darin als "Genozid" und verwies auf die Worte des französischen Außenministers Laurent Fabius. Dieser hatte bekräftigt, dass Israels Recht auf Sicherheit nicht das derzeitige "Massaker an Zivilisten" rechtfertige.

In dem Artikel ging Castro auch auf die humanitäre Lage im Gazastreifen ein, in dem nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP etwa 70 Prozent der Bevölkerung in normalen Zeiten von humanitärer Hilfe abhängen. Die Arbeitslosenquote liege bei über 40 Prozent.

Mit Blick auf die USA schrieb Castro: "Der Völkermord der Nazis an den Juden erntete den Hass aller Völker der Erde. Warum glaubt die Regierung dieses Landes, dass die Welt diesem makabren Genozid, der heute an dem palästinensischen Volk begangen wird, gefühllos gegenüber steht? Glaubt man etwa, dass die Komplizenschaft des nordamerikanischen Imperiums an diesem schamlosen Massaker unentdeckt bliebe?"

Unterdessen hat auch der Rapper René Pérez Joglar, Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Calle 13 aus Puerto Rico, öffentlich die einseitige Eskalation des Konflikts verurteilt und brachte sein Bedauern über die zivilen Opfer zum Ausdruck. Dies berichtet die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina unter Verweis auf andere Künstler wie Javier Bardem, Pedro Almodóvar und Eddie Vedder, die einen Aufruf für den Frieden in Nahost unterzeichnet hatten.

In den vergangenen Tagen und Wochen positionierten sich zahlreiche lateinamerikanische Regierungen gegen die Militäroffensive der israelischen Streitkräfte im Gaza-Streifen, in mehreren Ländern kam es zu Demonstrationen in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung.