Boliviens Wirtschaftswachstum im Vergleich weiter vorn

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Boliviens Wirtschaftsminister Luis Arce
Boliviens Wirtschaftsminister Luis Arce

La Paz. Im ersten Quartal dieses Jahres ist das bolivianische Bruttoinlandsprodukt um 5,6 Prozent gestiegen. Dies teilte Wirtschaftsminister Luis Arce Anfang der Woche in La Paz mit. Das sei der zweithöchste Wert in Südamerika nach Kolumbien mit 6,4 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum der südamerikanischen Staaten betrug demnach im ersten Quartal dieses Jahres 2,1 Prozent.

Der Minister verwies auf weitere positive Zahlen seines Landes, in dem die extreme Armut mittlerweile auf 18 Prozent der Bevölkerung gesunken sei. Grund hierfür sei die Wirtschaftspolitik seines Landes, das unter anderem auf die Verstaatlichung wichtiger Betriebe setze.

Auch die Prognose für das ganze Jahr ist für Bolivien weiter positiv. Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) erwartet in ihrem "Ökonomischen Überblick für Lateinamerika und die Karibik", den sie Anfang der Woche veröffentlichte, ein Wachstum von 5,5 Prozent. Dabei hat Bolivien nach dieser aktuellen Prognose das größte Wirtschaftswachstum Südamerikas zu erwarten. Kolumbien, Ecuador und Nicaragua folgen mit fünf Prozent. Nimmt man Mittelamerika und die Karibik mit in die Übersicht, führt allerdings Panama die Prognose-Liste mit 6,7 Prozent an.

Insgesamt erwartet die CEPAL nach den neuesten Zahlen ein etwas geringeres Wachstum als im vergangenen Jahr vorhergesehen, die Rede ist von 2,2 an Stelle von 2,7 Prozent, die im Mai dieses Jahres prognostiziert worden waren. Positive Faktoren für das Wachstum insbesondere in Mexiko und Zentralamerika ist die Erholung der US-Wirtschaft, insbesondere die karibischen Staaten wiederum profitieren von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Großbritannien und einigen Euro-Staaten. Es werden mehr Touristen aus diesen Ländern erwartet.

Größter Risikofaktor für die lateinamerikanische Ökonomie ist nach Ansicht der CEPAL das in diesem Jahr schwächere chinesische Wirtschaftswachstum.