China fördert Wohnungsbau in Venezuela

Abkommen über Investitionen von zwei Milliarden US-Dollar bis 2015 unterzeichnet. Gemeinsamer Fonds fördert Wohnungsbauprojekte

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Im Rahmen der "Gran Misión Vivienda Venezuela" erstellte Wohnhäuser in Caracas
Im Rahmen der "Gran Misión Vivienda Venezuela" erstellte Wohnhäuser in Caracas

Caracas. Die Regierungen Venezuelas und Chinas haben eine Reihe von Abkommen zur Förderung des Wohnungsbaus in dem südamerikanischen Land unterzeichnet. Wie Präsident Nicolás Maduro bekannt gab, sollen bis 2015 rund zwei Milliarden US-Dollar aus dem Chinesisch-venezolanischen Fonds (FCV), einem 2007 gegründeten bilateralen Entwicklungsfonds, in Projekte der staatlichen Programme für den Wohnungsbau (Gran Misión Vivienda) und die Armenviertel (Gran Misión Barrio Nuevo, Barrio Tricolor) fließen.

"Wir haben eine hochrangige, strategische Allianz mit China", sagte Maduro anlässlich der Unterzeichnung. Die Zusammenarbeit mit dem asiatischen Partner erlaube es, die inländische Produktion anzukurbeln und venezolanische Firmen zu stärken, so der Präsident.

Konkret sollen in den nördlichen Bundesstaaten Carabobo und Anzoátegui an der Atlantikküste spezielle Bauzonen eingerichtet werden, um neue Wohneinheiten erstellen zu können. Teil des Programms ist auch die Inbetriebnahme von acht Fabriken in diesen beiden Regionen Venezuelas, die Fenster, Türen und Dachelemente sowie schwere Baugeräte und weitere Materialen für den Hausbau herstellen sollen.

Von diesen zusätzlichen Investitionen verspricht sich die Regierung neue Impulse, um das seit Jahren bestehende Problem der Wohnungsnot zu entschärfen. Bis 2019 sollen rund sechs Millionen neue Wohnungen gebaut werden, wovon bis zu 25 Millionen Menschen direkt profitieren würden, sagte Maduro.

Des weiteren wird Venezuela in den nächsten zwei Jahren aus China Baufahrzeuge, Hebekräne und Zubehör für elektrische Installationen importieren, um die Arbeiten im Rahmen der Wohnungsbauprogramme der Regierung zu unterstützen.

Die beiden Programme "Gran Misión Barrio Nuevo, Barrio Tricolor" und "Gran Misión Vivienda Venezuela" bilden Grundpfeiler der Sozial- und Infrastrukturpolitik des venezolanischen Staates. "Gran Misión Vivienda Venezuela" wurde 2011 vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez ins Leben gerufen, um Unterkünfte für durch schwere Regenfälle obdachlos gewordene Familien zu bauen. Später wurde das Programm ausgeweitet und finanzierte Sozialwohnungen in allen Landesteilen.

Das vom neuen Präsidenten Nicolás Maduro Ende 2013 eingeführte Programm
"Barrio Nuevo, Barrio Tricolor" ergänzt diese Maßnahmen mit Infrastrukturprojekten im Bereich der Versorgung mit Trinkwasser und Elektrizität, Abwassersysteme, Gebäuderestauration und bauliche Verschönerung der armen Stadtviertel. Dabei werden die selbstverwalteten lokalen Basisstrukturen der sogenannten Kommunen und Kommunalen Räte in die Planung und Ausführung der Arbeiten einbezogen.