Havanna. Die bisherigen Erträge aus dem Tourismus in Kuba stehen in keinem Verhältnis zur Fähigkeit des Landes, Besucher aus anderen Ländern zu empfangen. Sowohl das Tourismusministerium als auch das Außenministerium machen die Blockade seitens der Vereinigten Staaten für diese Situation verantwortlich.
Der kubanische Tourismusminister Manuel Marrero sagte unlängst, dass die größte der Antilleninseln die materiellen Voraussetzungen besitze, um drei Millionen Touristen im Jahr aufzunehmen. Dieses Ziel könne jedoch aufgrund der Auswirkungen der internationalen Krise und der Blockade durch die USA nicht erreicht werden. "Die Ankunft ausländischer Besucher im Land lag aufgrund der Blockade unter dem anvisierten Ziel", erklärte Marrero.
In Übereinstimmung damit wies der stellvertretende Außenminister Kubas Abelardo Moreno darauf hin, dass "aufgrund der Gesetze, die der Blockade zugrunde liegen, die so genannte Freizeitindustrie der Insel auf dem nordamerikanischen Markt, dem Hauptemittenten von Touristen in die Karibik, nicht in geordneter Form arbeiten kann".
Kuba empfing im Jahre 2013 rund 2,85 Millionen ausländische Touristen, was gegenüber den 2,38 Millionen des Vorjahres dennoch ein deutliches Wachstum darstellt. Der staatlichen Statistikbehörde (ONE) zufolge kamen in der Zeit von Januar bis Juli 2014 etwa 1,87 Millionen Touristen auf die Insel. Das sind 3,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der Tourismus ist mit etwa 2,5 Milliarden Dollar die drittgrößte Einkunftsquelle der Insel nach dem Export professioneller Dienstleistungen und den Geldüberweisungen von im Ausland tätigen oder dort lebenden Familienangehörigen. Kuba verfügt gegenwärtig über 61.200 Hotelbetten sowie über zehn internationale Flughäfen, die Flüge von 36 ausländischen Fluggesellschaften bedienen.