Betroffene des Bergbaus in Mexiko fordern Papst zu Unterstützung auf

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Bergbaugegner bei einer Pressekonferenz von Rema in Mexiko: "Leben ja! Mine nein!"
Bergbaugegner bei einer Pressekonferenz von Rema in Mexiko: "Leben ja! Mine nein!"

Rom. Nachdem sich Papst Franziskus bei seiner Reise in lateinamerikanische Länder im Juli 2015 mit den Völkern im Widerstand solidarisiert hatte, bittet das "Netzwerk von Betroffenen des Bergbaus in Mexiko" (Rema), um konkrete Unterstützung.

Bei dem Treffen von Vertretern der vom Bergbau betroffenen Gemeinschaften aus 18 Ländern mit dem Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden im Vatikan, übergab Rema einen Brief an Franziskus, in dem gefordert wird, "alle Macht der katholischen Kirche zugunsten des Kampfes und Widerstands" dieser Menschen gegen das extraktivistische Bergbaumodell einzusetzen. Der Rat und der Papst selbst sollten deren Sprecher werden. Rema-Vertreter zeigten bei der Zusammenkunft, die vom 17. bis 19.Juli stattfand, die unterschiedlichen Probleme der betroffenen Regionen auf und benannten einzelne verantwortliche Konzerne.

Das aktuelle Konzept des Extraktivismus bedeute in Mexiko eine "unmittelbare und unermessliche Bedrohung" für die lokale Bevölkerung, heißt es in dem Brief des Netzwerkes. Der Bergbau führe zu irreversiblen Schäden an der Natur, verseuche Wasser, Luft und Land, vernichte Flora und Fauna. Weiter führe er zum Verlust von Biodiversität, verringere die Ernährungssouveränität, verursache Wüstenbildung und verstärke den Klimawandel. Konkrete soziale Folgen des Bergbaus in Mexiko seien unter anderem Militarisierung, Menschenrechtsverletzungen, Spaltung von Gemeinschaften und die Kriminalisierung sozialer Protesten.

Das Netzwerk bat den Papst außerdem, die Kirchenoberen in Mexiko anzuweisen, keinen Druck mehr auf diejenigen Priester auszuüben, welche die durch den Bergbau geschädigten Völker und Gemeinschaften unterstützen. Sie sollten diese stattdessen in ihrer pastoralen Arbeit respektieren, beschützen und ermutigen.

Als positives Beispiel nannte Rema den Bischof von Saltillo, Raúl Vera, der an regionalen und nationalen Treffen zum Thema teilnehme und sich öffentlich kritisch gegen den Bergbau ausspreche. Abschließend würdigt das Netzwerk in seinem Brief die von Papst Franziskus veröffentlichte Umwelt-Enzyklika "Laudato Si'". Man hoffe, dass dieses "historische Dokument" zu den notwendigen tiefgreifenden Änderungen beitrage.