Bernie Sanders für Ende des Interventionismus in Lateinamerika

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Sanders im US-amerikanischen Wahlkampf
Sanders im US-amerikanischen Wahlkampf

Washington. Der Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur Bernard "Bernie" Sanders von der Demokratischen Partei hat sich erneut klar gegen die US-amerikanische Außenpolitik positioniert. Er betonte in einem Interview mit dem Sänger des puerto-ricanischen Duos "Calle 13", René Pérez, die jahrzehntelangen Interventionen der USA in Ländern wie Chile, Kuba, Guatemala oder Nicaragua hätten keine Legitimität gehabt.

In dem Interview sagte Sanders zudem, man müsse ehrlich sein und zugeben, dass mit der bisherigen Interventionspolitik der USA der Sturz von lateinamerikanischen Regierungen unterstützt worden sei. Dabei bezog er sich konkret auf Chile und den Putsch gegen Salvador Allende im Jahr 1973. Dieser sei nur durch die Unterstützung der CIA möglich gewesen. In Folge sei eine "neofaschistische Regierung etabliert worden", durch die tausende von Menschen ermordet wurden.

Der 74-Jährige hatte bereits während einer TV-Debatte im März diverse Interventionen der USA als fehlerhafte außenpolitische Entscheidungen bezeichnet. Beispielhaft hierfür seien die Invasion der Schweinbucht und der folgende Boykott Kubas und den Sturz der demokratisch gewählten Regierung in Guatemala gewesen. Mit diesen Aussagen stellt er sich konkret gegen die Monroe-Doktrin, mit der die USA bisher rechtfertigte, in Lateinamerika zu intervenieren. Die Monroe-Doktrin geht auf die Rede zur Lage der Nation aus dem Jahr 1823 des ehemaligen Präsidenten James Monroe zurück und bildet seither die Grundlage der US-amerikanischen Außenpolitik.

Im Interview mit Pérez erwähnte Sanders auch, dass er Puerto Rico darin unterstützen werde, vollständiges Bundesland der USA zu werden, und im Anschluss ein Referendum zur politischen Zukunft des Landes anstreben werde. Dabei stünde zur Disposition, ob Puerto Rico Teil der USA sein wolle oder Unabhängigkeit anstrebe.

Bernie Sanders tritt im aktuellen US-Präsidentschaftswahlkampf für die Demokraten an. In den letzten neun Wahlgängen konnte er zunehmend Stimmen bei den hispanischen Wählern gewinnen. Zwar liegt Clinton weiterhin vorne, aber der Rückhalt für Sanders steigt laut einer jüngsten Umfrage von NBC News/Wall Street Journal. Aus der Umfrage geht hervor, dass aktuell 48 Prozent der Erstwählenden für Sanders stimmen würden. Momentan liegt er damit nur zwei Prozentpunkte hinter Clinton.

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