Venezuela schließt weitere Verträge über Bergbauprojekte

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Das 112.000 Quadratkilometer umfassende Gebiet des "Arco Minero" im Südosten Venezuelas
Das 112.000 Quadratkilometer umfassende Gebiet des "Arco Minero" im Südosten Venezuelas

Caracas. Die Regierung Venezuelas hat mit internationalen Unternehmen Vereinbarungen über Bergbauprojekte mit einem Volumen von 5,5 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Im Bundesstaat Bolivar, im sogenannten Arco Minero (Minen-Bogen), sollen Gold und andere Metalle, Kohle, Tantal und Diamanten abgebaut werden.

Die neuen Vereinbarungen folgen ähnlichen von Anfang August mit einem Volumen von 4.5 Milliarden Dollar und stehen im Rahmen des Entwicklungsplans "Arco Minero del Orinoco" der Regierung von Präsident Nicolás Maduro, um erklärtermaßen die vom Erdölexport bestimmte Wirtschaft Venezuelas zu diversifizieren. Durch den Verfall der Ölpreise befindet sich die "Ölrenten-Ökonomie" eines der größten Förderländer der Welt in der Krise und die Einnahmen sind stark zurückgegangen.

Zu den jüngsten Vertragsnehmern im venezolanischen Bergbau gehören Konzerne wie die kanadischen Barrick Internacional Corporation und MPE Internacional Inc., das italienische Unternehmen Bedeschi sowie die kongolesische Firma für Diamanten- und Tantal-Verarbeitung, Afridiam Dwc Llc. Die internationalen Firmen sollen mit Venezuela Gemeinschaftsunternehmen betreiben. Mit der chinesischen Yang Kuang Gruppe hat Venezuela eine Verabredung im Bereich der Goldproduktion unterzeichnet.

Präsident Maduro bezeichnete die Abkommen als Teil der Entwicklung einer neuen Ökonomie, die in einer Zeit "äußerst schwieriger Erdölpreise" begonnen werde. In Hinblick auf eine Verringerung der Abhängigkeit vom Ölsektor und auf eine Diversifizierung müsse die Wirtschaft von weiteren "produktiven Motoren" angetrieben werden, so Maduro.

Kritiker halten diesem wirtschaftlichen Konzept entgegegen, dass das Land sich mit dem"Arco Minero del Orinoco"-Projekt weiterhin im Rahmen von Rohstoffförderung und -export bewegen werde. Eine Diversifizierung der Wirtschaft ohne die folgende Produktionskette der Veredelung werde keine nachhaltigen Veränderungen erreichen. Im Übrigen sind seit Anfang des Jahres in Venezuela auch ökologische Risiken und die Folgen für die mehrheitlich indigene Bevölkerung im Gebiet des Minen-Bogens kontrovers thematisiert worden.

Die Regierung begegnete solchen Vorbehalten mit einer Einbeziehung indigener Gemeinden in die Planung und mit Verweisen auf hohe gesetzliche Standards zur Partizipation der örtlichen Gemeinden und beim Umweltschutz.

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