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La Jornada-Korrespondentin Miroslava Breach in Mexiko erschossen

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Die Journalistin Miroslava Breach Velducea wurde vor ihrem Haus erschossen
Die Journalistin Miroslava Breach Velducea wurde vor ihrem Haus erschossen

Chihuahua, Mexiko. Nur wenige Tage nach dem Mord an dem Journalisten Ricardo Monlui im mexikanischen Bundesstaat Veracruz hat die Erschießung der Journalistin Miroslava Breach Velducea am vergangenen Donnerstagmorgen in der Stadt Chihuahua für landesweite Bestürzung und Wut gesorgt. Die 54-jährige wartete vor ihrem Haus am Steuer ihres Autos auf ihren Sohn, den sie zur Schule bringen wollte. Nach den ersten Ermittlungen beschoss sie der Mörder von mehreren Seiten, ihr Körper wurde von mindestens acht Schüssen getroffen. Auf einem von den Behörden sichergestellten Video soll zu sehen sein, wie der Angreifer ein beschriebenes Stück Karton hinterlässt. "Wegen Geschwätzigkeit. Es folgen die Freunde des Gouverneurs und der Gouverneur. Der 80" ist demnach darauf zu lesen. Als "Der 80" ist in der Region ein lokaler Boss des organisierten Verbrechens mit Verbindungen zum Drogenkartell von Juárez bekannt.

Breach hat wiederholt über den Einfluss der Drogenmafia auf die Wirtschaft, Politik und das soziale Gewebe in Chihuahua geschrieben. Sie war für mehrere Medien tätig, überregional war ihr Name vor allem bekannt, weil sie seit 1997 als Korrespondentin in Chihuahua für die landesweite Tageszeitung La Jornada berichtete. Sie prangerte unter anderem die Untätigkeit der Behörden, Verflechtungen zwischen Politik und Verbrechen und die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen an.

Chihuahuas seit wenigen Monaten amtierender Gouverneur Javier Corral, auf den die Bevölkerung gewisse Hoffnungen setzt, ordnete drei Tage Trauer im Bundesstaat an. Mexikos Senat und das Abgeordnetenhaus hielten eine Schweigeminute ab. In Chihuahuas Parlament forderten aufgebrachte Kolleginnen und Kollegen von Breach die Aufklärung des aktuellen Mordes sowie an ihrem im vergangenen Jahr im Bundesstaat umgebrachten Kollegen Adrián Rodríguez. Zahlreiche nationale und internationale Organisationen veruteilten den Mord an Breach und fordern nachdrückliche Ermittlungen, darunter gemeinsam die UN und die Interamerikanische Menschenrechtskommission.

Mit dem Journalisten und Polizeireporter Cecilio Pineda wurde bereits Anfang März im Bundesstaat Guerrero ein dritter Medienschaffender allein in diesem Monat erschossen. Pineda hatte zuvor regelmäßig Drohungen vom organisierten Verbrechen erhalten. Die Journalistenmorde geschehen im Kontext einer allgemein eskalierenden Gewalt. Nach offiziellen Daten des Nationalen Systems für Öffentliche Sicherheit verzeichnete Mexiko allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 3.779 Morde. In keinem Jahr seit dem systematischen Beginn der Mordaufzeichnungen 1997 ist eine so hohe Zahl erfasst worden. Die Mordrate stieg im Januar in 25 der 32 mexikanischen Bundesstaaten im Vergleich zum Vorjahr.

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