Lateinamerika / Medien

Lateinamerika: Tödlichstes Jahr für Medienschaffende seit zwei Jahrzehnten

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Der Sonderberichterstatter hat "ein allgemeines Mandat zur Überwachung, zum Schutz und zur Förderung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auf dem amerikanischen Kontinent"
Der Sonderberichterstatter hat "ein allgemeines Mandat zur Überwachung, zum Schutz und zur Förderung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auf dem amerikanischen Kontinent"

Washington. Mit bislang 38 Morden an Journalist:innen war 2022 in Lateinamerika das Jahr mit den meisten tödlichen Attacken auf Medienschaffende seit zwei Jahrzehnten. Das stellte in dieser Woche die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CIDH) in Washington heraus.

Laut der Koordinatorin im Büro des Berichterstatters für das Recht auf freie Meinungsäußerung der CIDH, Paula Roko, ist die ansteigende Gewalt eines der drängendsten Probleme in der Region. Dabei trügen Politiker:innen und Amtsträger:innen immer wieder durch eine "stigmatisierende Sprache" zu einem feindlichen Klima gegenüber Medienschaffenden bei.

Fabián Cardozo, Präsident der Lateinamerikanischen Föderation der Journalist:innen (Federación Latinoamericana de Periodistas), ergänzte, dass die Regierungen der Region nicht nur daran scheiterten, die Verbrechen zu verhindern, sondern sie darüber hinaus auch nicht aufklärten. 95 Prozent der Morde an Journalist:innen seien immer noch nicht aufgeklärt.

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Die Repressionen gegen Ermittelnde, das Klima der Straffreiheit und das Erstarken der organisierten Kriminalität trügen dazu bei, die Welle der Gewalt zu verstärken. "Wir brauchen dringend Aktionen", sagte Cardozo, und bat die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) darum, Druck auf die Nationalstaaten auszuüben, die Auftraggeber:innen der Verbrechen zu ermitteln und zu verurteilen.

Der Generalsekretär der OAS, Luis Almagro, verurteilte in seiner Rede die Attacken auf die Presse und wies jede direkte und indirekte Einschränkung der Pressefreiheit zurück. "Der Journalismus tötet nicht, er zeigt Ideen auf und prangert reale Fakten an", sagte Almagro in der Sitzung mit Vertreter:innen von Medien, CIDH, Regierungen und weiteren Institutionen in Washington.