Venezuela / Politik

Politiker in Lateinamerika solidarisch mit Venezuela, Kritik an OAS

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José Mujica: OAS-Politik gegenüber Venezuela "Gefahr für den Kontinent"
José Mujica: OAS-Politik gegenüber Venezuela "Gefahr für den Kontinent"

Montevideo/La Paz/Caracas. In Lateinamerika haben sich amtierende und ehemalige Politiker sowie politische Bewegungen kritisch zu den anhaltenden Protesten gegen die sozialistische Regierung in Venezuela geäußert. Vor allem die Haltung der US-nahen Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und ihres Generalsekretärs Luis Almagro sorgte dabei für Unmut.

So bezeichnete der ehemalige Präsident von Uruguay, José Mujica, die Haltung der OAS und Almagros als brandgefährlich. "Die Radikalisierung und das Handeln von Almagro in der OAS ist eine Gefahr nicht nur für Venezuela, sondern für den gesamten Kontinent", sagte Mujica in einem ausführlichen Interview mit dem uruguayischen Nachrichtenportal Caras y Caretas.

Almagro, der unter Mujica Außenminister war, hat sich nach dem Wechsel zur OAS zu einem heftigen Kritiker der venezolanischen Regierung entwickelt und immer wieder öffentlich der Opposition dieses Landes den Rücken gestärkt. Mujica hatte sich angesichts dieser Stellungnahmen wiederholt von Almagro distanziert und ihm seine Freundschaft aufgekündigt. Auch im jüngsten Interview zeichnet der Ex-Präsident – anders als sein ehemaliger Außenminister – ein differenzierteres Bild von der Lage in Venezuela. "Was mich am meisten beunruhigt, ist die dortige Opposition, oder zumindest ein bedeutender Teil von ihr, weil sie ein Klima der Radikalisierung geschaffen hat und weil sie irrational handelt", sagte er.

In Uruguay selbst erklärte sich die linksgerichtete Bewegung der Tupamaros solidarisch mit Venezuela und kritisierte die OAS unter Almagro.

Auch Boliviens Präsident Evo Morales hatte unlängst die "Aggression" der OAS gegen Venezuela heftig kritisiert. Diese Politik komme einem von der Regionalorganisation orchestrierten Staatsstreich nicht nur gegen Venezuela, sondern alle Staaten des amerikanischen Kontinents gleich, sagte Morales. Der bolivianische Präsident bezog sich damit auf die Gründungscharta der OAS aus dem Jahr 1948, in der ein Angriff auf einen Staat des Bündnisses als Angriff auf alle Staaten gewertet wird.

Venezuelas Regierung hatte unlängst den Austritt aus der OAS erklärt. Die Opposition in dem südamerikanischen Land versucht diesen Prozess aufzuhalten.

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