Verschwundener Journalist in Mexiko ermordet aufgefunden

Mexiko-Stadt. Die Staatsanwaltschaft im mexikanischen Bundesstaat Michoacán hat den Tod des entführten Journalisten Salvador Adame Pardo bestätigt. Bei einem von der Polizei gefundenen verbrannten Körper handele es sich um die Überreste des Medienvertreters. Adame Pardo war am 18. Mai entführt worden. Er ist der nun achte ermordete Medienvertreter in Mexiko in diesem Jahr.

Seine Überreste wurden am 14. Juni in Barranca del Diablo in der Gemeinde Gabriel Zamora aufgefunden und nach Morelia überführt, um dort Untersuchungen zur Identifikation durchzuführen.

Als mögliches Tatmotiv gaben die Behörden Probleme zwischen  dem Opfer und einem lokalen Bandenmitglied an. Darauf wiesen Daten auf dem Mobiltelefon von Salvador Adame hin. Einige der gespeicherten Nachrichten enthielten persönliche Angriffe. "Diese Nachrichten werden nun untersucht", sagte der Staatsanwalt.

Salvador Adame hatte in seinen Veröffentlichungen oft die Lokalregierung kritisiert. "Mein Mann war sehr kritisch gegenüber den kommunalen Regierungen, seine Texte handelten immer von öffentlichen Angelegenheiten, aber wir hatten bisher nie Probleme", sagte die Witwe des Opfers, Frida Urtiz. Zuletzt sei es jedoch zu Konflikten mit einem lokalen Bürgermeister, Salvador Ruiz, gekommen.

Auch die Presseorganisation Reporter ohne Grenzen hatte sich Ende Mai zum Verschwinden von Adame geäußert: "Salvador war für seine kritische Haltung gegenüber den lokalen Behörden bekannt. Seit einigen Jahren schon hatte er aufgrund des Drucks und der Drohungen der Kartelle in der Region aufgehört, über die Gewalt und das organisierte Verbrechen zu berichten."

Adame Pardo war der fünfte entführte Journalist im Bundesstaat Michoacán seit 2006 und der achte ermordete Journalist in Mexiko im Jahr 2017.

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