Kuba / Umwelt

Urbane Landwirtschaft in Kuba nimmt zu

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Das Konzept städtischer biologischer Landwirtschaft in Kuba erhielt wegen der vielfältigen positiven Effekte und Erfolge breite internationale Anerkennung
Das Konzept städtischer biologischer Landwirtschaft in Kuba erhielt wegen der vielfältigen positiven Effekte und Erfolge breite internationale Anerkennung

Havanna. In Kuba haben Experten im Zuge einer nationalen Konferenz über städtische Landwirtschaft den Erfolg dieser Versorgungsstrategie bekräftigt. Bei dem Treffen erinnerten die Teilnehmer zugleich an die Anfänge dieses inzwischen weltweit anerkannten und aufgegriffenen Konzepts. Aufbauend auf traditionellen Ansätzen, die bis ins Jahr 1987 zurückreichen, wurden die in kubanischen Kommunen sich verbreitenden Aktivitäten zum Anbau von Gemüse, Früchten und anderen Nahrungsmitteln 1997 formell organisiert. Maßgeblich hierfür war Raúl Castro, damals Verteidigungsminister, der die Einrichtung und den Unterhalt von Bio-Gärten in den Städten des Landes vorschlug. Dieses lokale Engagement und die zahlreichen Projekte städtischer Landwirtschaft werden seither von der kubanischen Regierung mit diversen Programmen und Maßnahmen unterstützt.

Der wirtschaftliche Kontext für die schnelle Ausbreitung in den 1990er Jahren in Kuba war die schwierige Versorgungslage, die nach dem Wegfall der Beziehungen zu den realsozialistischen Staaten zu der sogenannten "Spezialperiode" geführt hatte, als die Wirtschaftsleistung um ein Drittel sank.

Das Konzept städtischer biologischer Landwirtschaft in Kuba erhielt wegen der vielfältigen positiven Effekte und Erfolge breite internationale Anerkennung und zahlreiche Preise beispielweise durch UN-Organisationen. Höhere Produktivität, bessere Nutzung sowie Schutz der Böden, Anpflanzung passender Sorten, rotierende Kulturen, haben einen spürbaren Beitrag für die Sicherung der regelmäßigen Verfügbarkeit von hochwertigen, gesunden Produkten für die städtische Bevölkerung geleistet. Hinzu kommen weitere positive soziale und kulturelle Vorteile und ökologischer Nutzen. Diese progressive Strategie wird auch von einigen ausländischen Nichtregierungsorganisationen unterstützt, die wiederum das Konzept weiter verbreiten helfen. Auch in Deutschland erhielt die im Rahmen kommunaler Nachhaltigkeitsaktivitäten (Lokale Agenda 21) aufgekommene Urban Gardening Bewegung daraus Impulse.