Ottawa/New York. Vergangene Woche haben sich Vertreter der Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay mit Vertretern Kanadas zur dritten Verhandlungsrunde zu einem geplanten Freihandelsabkommen zwischen dem Mercosur und Kanada getroffen, das nach übereinstimmenden Aussagen der Teilnehmer bis Ende 2019 fertig verhandelt werden soll. Zugleich verstärken die Mercosur-Mitgliedsstaaten ihre Bemühungen für zwei weitere Freihandelsabkommen, eines mit der Europäischen Union (EU) und eines mit China.
Bei dem Treffen in Kanada standen die Themen des Güterverkehrs, geistiges Eigentum und Investitionen im Vordergrund. Nach Aussagen des argentinischen Außenministeriums wurde dabei ein Konsens bezüglich kleinerer und mittlerer Unternehmen erzielt. Eine vierte Verhandlungsrunde soll im Dezember in Brasilien stattfinden.
Auch die Verhandlungen des Mercosur mit der EU sollen baldmöglichst zum Abschluss gebracht werden, wie der paraguayische Außenminister Luis Alberto Castiglioni am Rande der UN-Generalversammlung bekannt gab. Nachdem angestrebt worden war, das Abkommen bereits zu Beginn des Jahres zu unterzeichnen, gab es seitdem immer wieder Verzögerungen bei den Verhandlungen. Insbesondere beim Thema der Agrarsubventionen seitens der EU konnte man sich bisher nicht einigen.
Zugleich verstärken die Mercosur-Mitgliedsstaaten ihre Bemühungen für ein Freihandelsabkommen mit China. Ende Oktober findet das nächste Treffen der Mercosur-Staaten mit chinesischen Vertretern in Montevideo, Uruguay, statt, bei dem es zunächst um eine Annäherung der verschiedenen Staaten gehen soll, so der uruguayische Vize-Außenminister Ariel Bergamino.
Die Verhandlungen zwischen China und dem Mercosur haben bereits 1997 begonnen, seit 2005 liegen sie aufgrund von Bedenken der Mercosur-Staaten auf Eis. Dies habe sich, so der uruguayische Außenminister Rodolfo Nin Novoa, mittlerweile geändert: "Es gibt einen gemeinsamen Nenner bei den vier Mitgliedsstaaten und der lautet, dass man mit China reden muss".