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Unicef liefert Nahrungsmittel und Medikamente nach Venezuela

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Venezuelas Präsident Maduro bat die Vereinten Nationen beim Besuch eines Geburtshauses in Caracas um Unterstützung bei der Medikamentenversorgung
Venezuelas Präsident Maduro bat die Vereinten Nationen beim Besuch eines Geburtshauses in Caracas um Unterstützung bei der Medikamentenversorgung

Caracas.  Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) hat rund 130 Tonnen Nahrungsmittel und Medikamente nach Venezuela geliefert. Präsident Nicolás Maduro hatte unlängst die UNO um Hilfe gebeten, um die Handelsblockade der USA gegen sein Land zu durchbrechen.

Wie der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur berichtete, sollen die Hilfsgüter die Versorgung von 25.000 schwangeren Frauen, 10.000 Neugeborenen und 2.300 mit HIV infizierten Kindern mit Medikamenten ermöglichen. Zudem soll der Zugang von rund 100.000 Schwangeren und Kindern zu einer Malaria-Behandlung sichergestellt werden.

Maduro hatte vor zwei Wochen die UN-Organisationen angesichts der Wirtschaftssanktionen der USA um Unterstützung gebeten: "Wenn ich irgendwo auf der Welt wichtige Hilfsmittel zum Schutz unserer schwangeren Frauen kaufen möchte, verfolgt uns die US-Regierung und behindert oder verzögert den Kauf", sagte er beim Besuch in einem der staatlichen Geburtshäuser.

Der Nothilfefonds der UN-Generalversammlung (Central Emergency Response Fund, Cerf) hatte daraufhin für November 9,2 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, "um die bestehenden Bemühungen zur Linderung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Venezuela zu verstärken", erklärten UN-Beamte am Montag.

Die Wirtschaftsblockade gegen Venezuela beinhaltet Finanzsanktionen seitens der USA, das Einfrieren von Bankkonten in der Europäischen Union, der Schweiz, Kanada und Panama sowie Handelsembargos, einseitige Maßnahmen gegen grenzüberschreitende Zahlungen im internationalen Handel und die Sanktionierung ausländischer Unternehmen, die mit Venezuela Handel treiben.

Trotz der Schwierigkeiten durch die Blockade versucht die Regierung weiterhin, die Sozialprogramme auszuweiten. So wird die Zahl der Geburtshäuser im Rahmen des "Humanisierten Geburtenprogramms" (Misión Parto Humanizado) innerhalb von sechs Monaten von 124 auf 1.000 erhöht, die Anzahl der Mitarbeitenden von 10.000 auf 30.000. Das im Juli 2017 gestartete Programm soll natürliche Schwangerschafts- und Geburtspraktiken fördern sowie sexuelle Aufklärung und Unterstützung vor allem für junge Frauen anbieten.

Präsident Maduro hat vergangene Woche die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, eingeladen, das Land zu besuchen. Sie möge sich selber ein Bild "der negativen Auswirkungen der unilateralen Zwangsmaßnahmen" machen, welche gegen Venezuela verhängt wurden, schrieb Maduro in der offiziellen Einladung.

Die Regierung Venezuelas bezeichnet die Sanktionen der USA, denen sich weitere Länder angeschlossen haben, als Verletzung internationalen Rechts. Sie verfolgten das Ziel, das Bild einer humanitären Krise zu produzieren und Venezuela als "gescheiterten Staat" darzustellen, um eine ausländische Intervention zu rechtfertigen.