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Kubanische Ärzte helfen nun auch Südafrika

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Im Einsatz gegen Covic-19: Die kubanische Medizinerbrigade bei der Ankunft in Südafrika im April 2020
Im Einsatz gegen Covic-19: Die kubanische Medizinerbrigade bei der Ankunft in Südafrika im April 2020

Pretoria/Havanna. Auf die Bitte des südafrikanischen Präsidenten, Cyril Ramaphosa, hat Kuba eine seiner erfahrenen Ärztebrigaden aus dem Kontingent der Henry-Reeve-Internationalisten entsandt. Insgesamt 216 Mediziner sind Sonntagnacht in der Hauptstadt Pretoria eingetroffen. Sie werden die bereits im Land tätigen 200 Fachkräfte ergänzen, um die Arbeit zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zu verstärken. Bis heute ist in Südafrika die Zahl der Covid-19-Fälle nach neuesten offiziellen Angaben des Gesundheitsministeriums auf 4.361 gestiegen, während die Zahl der Todesfälle 86 betrug.

Dr. Reynaldo Denis de Armas, Leiter der Medizinerbrigade in Südafrika, erklärte gegenüber der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina, dass die Ärzte, Krankenpfleger und 20 Experten in Hygiene und Epidemiologie nach Einhaltung einer 14-tägigen Quarantäne gemäß dem mit den südafrikanischen Behörden vereinbarten Programm auf die neun Provinzen des Landes verteilt werden.

Nach Angaben der Botschaft Kubas in Südafrika sind dies unter anderem Hausärzte, Epidemiologen, Biostatistiker, Ingenieure der Gesundheitstechnologie und Biotechnologen.

Die für den Gesundheitsbereich in Südafrika zuständige Nationale Gewerkschaft für Bildung, Gesundheit und verwandte Berufe (Nehawu) lobte derweil die Republik Kuba, ihre Regierung unter Präsident Miguel Diaz Canel Bermudez und das kubanische Volk "für die herausragende Rolle, die Kuba bei der Eindämmung der globalen Corona-Pandemie spielt". Die globale Antwort Kubas auf die Pandemie, so heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme der Gewerkschaft, "unterstreicht die Bedeutung der Solidarität, der internationalen Zusammenarbeit, der Notwendigkeit der Abschaffung von Konflikten, Kriegen und Aggressionen, ohne die die Ausbreitung der Pandemie nicht bekämpft werden kann". Demgegenüber hätten mehrere Länder, die das sozialistische Land "ablehnen und denen es an der Fähigkeit mangelt, das Virus zu bekämpfen, jeden Beitrag Kubas untergraben. Trotz der schweren Pandemie entfesselt die US-Regierung von Donald Trump weiterhin die sinnlose Strategie der Aggression, Bedrohung und Erpressung gegenüber anderen Staaten". Sie verschärfe die "unmoralische Anti-Kuba-Blockade" und die Sanktionen gegen weitere Länder. "Unter Hinweis darauf, dass die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Coronavirus Priorität hat, verurteilt Nehawu die US-Regierung und fordert die Aufhebung der kriminellen Blockade gegen Kuba und ein Ende der Sanktionen gegen Venezuela, Nicaragua und Iran sowie ein Ende der militärischen Aggression der USA."

Am vergangenen Donnerstag ist unterdessen eine Lieferung mit Schutzausrüstung, Material und Verbrauchsgütern für kubanische Gesundheitseinrichtungen aus Südafrika in Havanna eingetroffen. Es handle sich nicht um eine Spende, erklärte der für die Verladung zuständige Stabschef der südafrikanischen Streitkräfte, General Lindile Yam, sondern "um eine bescheidene Geste der Brüderlichkeit, mit der wir versuchen, zumindest bis zu einem gewissen Grad zu erwidern, was Kuba jeden Tag tut, indem es Ärzte entsendet, um Leben in der ganzen Welt zu retten".

Die beiden Länder verbindet eine besondere Beziehung: Kuba hatte in den 1980er Jahren eine entscheidende Rolle bei der Beseitigung der Apartheid in Südafrika gespielt. Seine Militärkräfte in Angola setzten dem südafrikanischen Regime zu und der sozialistische Karibikstaat lieferte direkte materielle Unterstützung für die Befreiungsbewegung ANC.

In Afrika sind derzeit Mediziner aus Kuba auch in Togo, Angola und Kap Verde gegen die Corona-Pandemie im Einsatz, insgesamt sind es mit Südafrika jetzt 22 Länder weltweit.