Argentinien stellt formellen Antrag auf Neuverhandlung der Schulden mit dem IWF

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Nach den erfolgreich verlaufenden Verhandlungen mit den privaten Gläubigern müssen Präsident Fernández und Wirtschaftsminister Guzmán nun auch mit dem IWF wieder verhandeln
Nach den erfolgreich verlaufenden Verhandlungen mit den privaten Gläubigern müssen Präsident Fernández und Wirtschaftsminister Guzmán nun auch mit dem IWF wieder verhandeln

Buenos Aires. Argentinien führt offiziell Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), um ein neues Kreditprogramm zu verhandeln. In einem Schreiben von Wirtschaftsminister Martín Guzmán und Notenbankchef Miguel Pesce an die IWF-Direktorin, Kristalina Georgieva, heißt es, dass es "ohne einen wirtschaftlichen Wiederaufbau" keine Stabilisierung geben könne. Ziel des neuen Kredites und einer Zahlungsrestrukturierung sei, die Rückzahlung von 44 Milliarden US-Dollar zu ermöglichen, die Argentinien vor zwei Jahren vom IWF erhielt.

Georgieva äußerte sich derweil positiv über ein Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten Alberto Fernández und Martínez. Dabei seien die wichtigen Herausforderungen, vor denen Argentinien stehe, erörtert worden.

Fernández kommentierte hierzu: "Die Konten bei den internationalen Organisationen werden in Ordnung gebracht. Wir werden es mit einer gemeinsamen Logik tun, nämlich Argentinien nicht zu übergehen und diejenigen, die viel gelitten haben, nicht leiden zu lassen."

Die Gespräche mit dem IWF sind der nächste Schritt zu einer langfristigen finanziellen Stabilisierung des Landes. Argentinien hatte sich bereits Ende Juli mit privaten Gläubigern auf eine Umschuldung von 65 Milliarden US-Dollar nach ausländischem Recht geeinigt. Am vergangenen Freitag lief dabei die Frist für die privaten Gläubiger aus, die Übereinkunft widerrufen zu können. Damit sollte die Anfang August vereinbarte Umschuldung umgesetzt werden können.

Die internationalen Kreditratingagenturen zweifeln jedoch, ob Argentinien die neuen Schulden wird zurückzahlen können.

Im Jahr 2018 hatte der IWF den größten Kredit in der Geschichte des Fonds an Argentinien vergeben: Trotz der Summe über 57 Milliarden US-Dollar, wovon zunächst die zuvor genannten 44 Milliarden ausgezahlt wurden, gelang es dem Land in den Regierungsjahren von Präsident Mauricio Macri nicht, seine Konjunktur anzukurbeln, um so auch seine Schulden abzubezahlen.