Chile / Wirtschaft

Regierung in Chile sieht leichte Zeichen der wirtschaftlichen Erholung

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Der Finanzminister von Chile, Ignacio Briones, kann mit der Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung zufriedener sein als angenommen
Der Finanzminister von Chile, Ignacio Briones, kann mit der Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung zufriedener sein als angenommen

Santiago de Chile. Nachdem in Folge der Corona-Pandemie mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze in Chile verloren gingen, versuchte die konservative Regierung unter Präsident Sebastián Piñera mit verschiedenen Maßnahmen, die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben.

Unter anderem wurde Rentnern ermöglicht, sich bis zu zehn Prozent aus privaten Pensionsfonds ausbezahlen zu lassen. Jüngst beschloss das Parlament mit 130 Stimmen und 18 Gegenstimmen, dass eine zweite Auszahlung möglich sein soll. Gleichzeitig wurde eine geplante Sondersteuer auf Rentenfonds mit einem Volumen von über 2,5 Millionen US-Dollar wieder verworfen.

Wie die Nachrichtenagentur EFE meldet, hat sich die chilenische Wirtschaftsleistung bis Ende September um 5,3 Prozent reduziert. Der Einbruch ist jedoch der niedrigste der letzten fünf Monate und wird als eine leichte Erholung der Wirtschaft des Landes von den Auswirkungen der Corona-Pandemie interpretiert. Ursprünglich war von Experten ein Einbruch um sieben Prozent prognostiziert worden.

"Wir sehen eine Verbesserung der Wirtschaft und die Tendenz seit Juni bestätigt. Das ist ein Signal in die richtige Richtung, aber es muss mit Vorsicht betrachtet werden", kommentierte Chiles Finanzminister Ignacio Briones die jüngsten Zahlen. Piñera sprach bereits vom "Licht am Ende des Tunnels".

Noch immer sind jedoch lediglich 300.000 der verlorenen Arbeitsplätze wieder entstanden. Die Arbeitslosigkeit im Hauptstadtkreis Gran Santiago beträgt rund 12,8 Prozent und hat sich damit seit März leicht reduziert, als in der Region noch 15,6 Prozent Arbeitslosigkeit gemeldet wurde.

Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) rechnet in diesem Jahr für die Region mit einem Rückgang von 5,3 Prozent. Vor allem Venezuela (-18 Prozent), St. Lucia (- 8,1 Prozent) und Grenada (-7,3 Prozent) werden schwere Wirtschaftseinbußen prognostiziert. In Chile geht man von einem Einbruch für das gesamte Jahr von vier Prozent aus.