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Ecuadors Regierung strebt nach Freihandelsverträgen

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Ecuadors Präsident Lasso zu Gast beim "Council on the Americas" am 20. September
Ecuadors Präsident Lasso zu Gast beim "Council on the Americas" am 20. September

Quito/New York. Wenn es nach Ecuadors Präsident Guillermo Lasso geht, wird das Land in den nächsten vier Jahren insgesamt 20 Freihandelsabkommen mit den wichtigsten Ökonomien der Welt unterzeichnen, darunter die USA und China.

Dass bisher kein Abkommen mit den USA unterzeichnet worden sei, habe nicht an den USA gelegen. Vielmehr habe es die Regierung von Präsident Rafael Correa (2007 bis 2017) aus ideologischen Gründen versäumt, zusammen mit Kolumbien und Peru ein solches zu unterschreiben, so der Präsident.

Lasso verspricht, dass die durch derartige Handelsverträge möglichen Exportsteigerungen auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen werden. Dies sei der beste Weg zur Armutsbekämpfung und helfe, die illegale Migration von Ecuadorianern in andere Länder einzudämmen.

"Diese Handelsabkommen sind wichtig, weil Ecuador ein kleines Land ist. Zu denken, dass die Wirtschaft mit einem Markt von 17 Millionen wachsen wird, ja, sie wird wachsen, aber sie wird viel stärker wachsen, wenn wir unseren Blick auf den Großteil der 7,4 Milliarden Bewohner der Welt ausweiten", erklärte Lasso.

Bei seinem jüngsten Aufenthalt in New York hat Lasso nach eigenen Angaben mit Vertretern der US-Wirtschaft entsprechend Gespräche geführt, etwa als Gast der in den 1960er Jahren vom Banker David Rockefeller gegründeten "Americas Society" und dem "Council on the Americas". Letzterer umfasst über 200 Unternehmen, die den Großteil der privaten Investitionen der USA in Lateinamerika ausmachen. Der "Rat" war maßgeblich an der Ausarbeitung der Nordamerikanischen (Nafta) und Zentralamerikanischen Freihandelsabkommens (Cafta) beteiligt.

Zudem hat Ecuador am "Investitionsgipfel 2021" der Pazifik-Allianz teilgenommen, wie der Minister für Produktion, Julio José Prado, berichtet: "Wir waren Ehrengäste bei dem Treffen in New York mit den Ministern der vier Mitgliedsländer. Wir bewegen uns stetig und schnell auf die Pazifik-Allianz zu". Dem seit 2012 bestehenden neoliberalen Wirtschaftsbündnis gehören derzeit Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru an.

Kritiker der Freihandelspolitik warnen hingegen vor der Verdrängung heimischer Produzenten und zusätzlichen Hindernissen für eine eigenständige Wirtschaftspolitik.

Für Ecuador sind die Risiken für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht besonders gravierend. Da das südamerikanische Land den US-Dollar nutzt und nicht über eine eigene Währung verfügt, besteht keine Möglichkeit, die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch eine Senkung des Wechselkurses sicherzustellen.