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Vielfältige Unterstützung für linkes Kandidatenduo in Kolumbien

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Francia Márquez und Gustavo Petro bei einer Wahlkampfveranstaltung in Santander am 19. Mai
Francia Márquez und Gustavo Petro bei einer Wahlkampfveranstaltung in Santander am 19. Mai

Bogotá. Für die Wahlen am 29. Mai hat das Linksbündnis Pacto Histórico prominente nationale und internationale Unterstützung erhalten. Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Politiker:innen und Sportler:innen sprechen dem Präsidentschaftskandidaten Gustavo Petro und der Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, Francia Márquez, ihr Vertrauen aus.

So haben 27 international bekannte Intellektuelle in einem Brief ihre Unterstützung für die Energieinitiative des Kandidatenduos zum Ausdruck gebracht. Die Unterzeichner:innen, unter ihnen der Linguist und Autor Noam Chomsky (USA), der Soziologe Boaventura de Sousa Santos (Portugal) und die Physikerin und Aktivistin Vandana Shiva (Indien), sprechen sich für die Umsetzung dieser Initiative aus, die unter anderem vorsieht, die wirtschaftliche Abhängigkeit von Öl und Kohle schrittweise zu verringern und Fracking-Pilotprojekte sowie die Erschließung von Offshore-Lagerstätten zu stoppen.

Kolumbianische Kulturschaffende befürworten die angekündigte Unterstützung des kulturellen Raums. Petro plant etwa eine staatliche Finanzierung von gemeinschaftlichen Kulturunternehmen die von jungen Menschen, Frauen, Kulturschaffenden und Trägern traditionellen Wissens und Handwerks geführt werden. Gleichzeitig soll die Kreativwirtschaft gestärkt werden, "die eine würdige und qualitativ hochwertige Kulturarbeit hervorbringt und es ermöglicht, unsere Künstler und Kulturschaffenden auf nationaler und internationaler Ebene zu positionieren".

Von internationaler Seite äußerten sich unter anderem die Afro-amerikanische Kommunistin und Bürgerrechtlerin Angela Davis (USA) und Ex-Präsidentin Dilma Rousseff (Brasilien) zustimmend zur Vizepräsidentschaftskandidatin.

Davis hob in ihrer Videobotschaft auf einer Abschlussveranstaltung der Wahlkampagne ihre Vorbildrolle hervor: "Francia Márquez stand an vorderster Front der Kämpfe für die Umwelt, der Kämpfe gegen Rassismus und Frauenfeindlichkeit und der Kämpfe gegen die Armut. Im Namen von uns allen hier in Nordamerika, die wir für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit eintreten, sende ich dir einen herzlichen Gruß, Francia, meine Schwester, meine Freundin", sagte sie.

Rousseff brachte ebenfalls ihre Unterstützung für Márquez zum Ausdruck, "die erste Afro-Frau, die Gustavo Petro begleiten wird, um für und von Frauen zu regieren, für Mütter, die Familienoberhäupter sind, für Umweltschützerinnen, für das gesamte Kolumbien“.

Zuspruch erhielten Petro und Márquez auch von kolumbianischen Sportgrößen und Hochleistungssportler:innen, die das Land bei internationalen Wettkämpfen vertreten. Während einer Veranstaltung sprach sich unter anderem der ehemalige Spieler der kolumbianischen Fußball-Nationalmannschaft, Willington Ortiz, für das Kandidatenteam aus.

Weitere Persönlichkeiten aus dem Sport, die sich Petros Kampagne angeschlossen haben, sind Adolfo "el Tren" Valencia, ein Fußballspieler, der ebenfalls in der Nationalmannschaft war; María Isabel Urrutia, ehemalige Gewichtheberin und Leichtathletin; Óscar Figueroa, mit einer langen Karriere bei den Olympischen Spielen; Angie Orjuela, Marathonläuferin und Medaillengewinnerin; Fidel Bassa, ein ehemaliger Boxer und World Boxing Association Champion im Fliegengewicht zwischen 1987 und 1989.