Kuba / Soziales

Covid-19-Impfstoffe aus Kuba noch immer nicht von WHO anerkannt

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Die kubanischen Impfstoffe werden bereits in einigen Ländern genutzt
Die kubanischen Impfstoffe werden bereits in einigen Ländern genutzt

Havanna. Gegenüber der kubanischen Presse hat Eduardo Martínez Días, Präsident der staatlichen Unternehmensgruppe BioCubaFarma, über den Fortschritt der Zulassung des Covid-19 Impfstoffs durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesprochen. Dabei äußerte er die Hoffnung, dass im Jahr 2023 die Bewertungsprozesse endlich abgeschlossen werden können.

Derzeit befände Kuba sich im Austausch mit den zuständigen Stellen. Ein wichtiger Schritt für die Anerkennung stehe allerdings noch aus: die Inspektion der Produktionsanlagen in Kuba durch die WHO. Geplant war die Besichtigung der Produktionsanlagen des Biotechnologiekomplexes CIGB-Mariel gegen Ende des Jahres. Jedoch verzögert sich die Inbetriebnahme einer Produktionslinie, da verschiedene Banken sich weigerten, die Zahlung an das Unternehmen, welches für die Ausstattung zuständig ist, zu übermitteln.

Der kubanischsche Impfstoff hat sich seit Beginn der Massenimpfung gegen Covid-19 vor einem Jahr als sicher und wirksam erwiesen. Selbst bei Kindern im Alter von zwei bis 18 Jahren seien Nebenwirkungen nur selten und sehr mild aufgetreten.

In mehr als 20 Artikeln haben kubanische Wissenschaftler:innen in internationalen Fachzeitschriften die Ergebnisse der kubanischen Impfstoffe veröffentlicht. Insgesamt acht Länder haben Eilzulassungen ausgesprochen, darunter Mexiko, Venezuela, Syrien, Nicaragua, Vietnam und Iran. Darüber hinaus wurden, wie die US-Forscherin Tanalis Padilla gegenüber der mexikanischen Zeitung La Journada erläuterte, Verträge mit weiteren Ländern über Wissenstransfer abgeschlossen. Damit solle eine Grundlage für eine eigene Produktion zu niedrigen Kosten gelegt werden.

Días betonte außerdem, dass das Besondere am kubanischen Impfstoff sei, dass er keine langen Kühlketten benötige. Im Gegensatz zu anderen Impfstoffen, welche unter besonderen Bedingungen gelagert werden müssen, behalten die kubanischen ihre Wirkung mindestens eine Woche bei Temperaturen von 30°C. Diese Eigenschaft macht sie für Länder attraktiv, in welchen es schwierig ist, die Kühlkette aufrecht zu erhalten.

Rund 90 Prozent der Bevölkerung auf Kuba sind geimpft. Trotz der massiven Beschränkungen durch die US-Blockade entwickelte das Land die Impfstoffe Soberana, Soberana Plus, Mabisa und Abdala.