Havanna. Das kubanische Gesundheitsministerium (MINSAP) hat mitgeteilt, dass ab dem 6. April für die Einreise keine Nachweise eines negativen PCR-Tests oder eines Impfzertifikats mehr nötig sind. Der Direktor für Epidemiologie des Ministeriums Francisco Duran ergänzte, dass es in Zukunft lediglich stichprobenartige Tests an den Einreisestellen geben wird und dass weiterhin das Tragen einer Schutzmaske erforderlich ist. Die Entscheidung sei "in Anbetracht der internationalen und nationalen epidemiologischen Situation von Covid-19 und des erreichten Impfniveaus" getroffen worden.
Die Neuerung wurde möglich, weil sich die epidemiologische Situation in Kuba seit Ende letzten Jahres deutlich entspannt hat. Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 69, ein im weltweiten Vergleich geringer Wert. Etwa zehn Millionen der 11,2 Millionen Einwohner haben die komplette Dosis der selbstproduzierten Impfstoffe erhalten, was etwa 90 Prozent der Gesamtbevölkerung und 95 Prozent der impfbaren Population entspricht. Daher wurde Kuba bereits im Februar durch das Robert-Koch-Institut von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen.
Mit dieser neuen Einreisebestimmung erleichtert Kuba unterschiedlichen Gruppen den Zutritt ins Land, und vor allem erhofft es sich einen Anstieg der einreisenden Touristen. Bereits im November waren die Quarantänebestimmungen für die Einreisenden beendet worden. Der Tourismus gehört zu einem der wichtigsten Wirtschaftsbereiche der kubanischen Ökonomie und ist seit etwa achtzehn Monaten drastisch eingebrochen.
Diesen Februar zählte Kuba knapp 100.000 ausländische Besucher, etwas weniger als im Vormonat. Das ist im Vergleich zu Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der Pandemie, sehr niedrig, als mit rund 400.000 Menschen etwa vier Mal so viele wie derzeit nach Kuba einreisten. In vorpandemischen Zeiten trug der Tourismus zu etwa 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts von Kuba bei. Für dieses Jahr hat der karibische Inselstaat das ambitionierte Ziel von etwa zweieinhalb Millionen Gästen vorgegeben.