"Allianz gegen die Inflation" in Lateinamerika vereinbart Handelserleichterungen

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Die "Allianz der lateinamerikanischen und karibischen Länder gegen die Inflation" (es fehlt der Vertreter von St. Vincent und die Grenadinen)
Die "Allianz der lateinamerikanischen und karibischen Länder gegen die Inflation" (es fehlt der Vertreter von St. Vincent und die Grenadinen)

Mexiko-Stadt. Bei ihrem Anti-Inflationsgipfel haben sich die elf teilnehmenden lateinamerikanischen Länder auf Maßnahmen geeinigt, die den Austausch von Grundnahrungsmitteln und Betriebsmitteln erleichtern sollen. Priorität habe dabei, "die Kosten dieser Produkte für die ärmsten und schwächsten Teile der Bevölkerung zu senken".

Zu dem Gipfel, der am Mittwoch als Videokonferenz stattfand, hatte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador eingeladen.

Die in der "Allianz der lateinamerikanischen und karibischen Länder gegen die Inflation" zusammengeschlossenen Staatsoberhäupter haben sich zum Ziel gesetzt, "gemeinsame Lösungen für den Preisdruck und die hohen Preise in der Region zu finden und die regionale Integration und den Handel zu stärken".

An dem Treffen nahmen neben López Obrador die Präsidentin von Honduras sowie die Staatschefs von Argentinien, Belize, Bolivien, Chile, Kuba und St. Vincent und die Grenadinen teil, letzterer in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vorsitzender der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac). Venezuela war durch Vizepräsidentin Delcy Rodríguez, Kolumbien durch den Minister für Handel, Industrie und Tourismus, Germán Umaña Mendoza, und Brasilien durch den außenpolitischen Berater von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Celso Amorim, vertreten.

Die auf dem Gipfel gestellte Diagnose besagt, dass "die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln und Grundbedarfsgütern, einschließlich Getreide und Energie, in Folge des ungünstigen internationalen Kontextes der Auswirkungen der multidimensionalen Krise der Weltwirtschaft, die durch militärische Konflikte außerhalb der Region und eine nur langsame Erholung der Produktions- und Verteilungsketten von Waren, Produkten und Dienstleistungen nach der Covid-19-Pandemie gekennzeichnet ist, beeinträchtigt ist".

Weitere wichtige Faktoren sind demnach "eine enorme Auslandsverschuldung, von der vor allem die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen betroffen sind, die negativen Auswirkungen der Klimaphänomene auf die Ernten und die landwirtschaftlichen Aktivitäten, die Notlagen bei der Gesundheit von Menschen und Pflanzen in der Region sowie die Anwendung einseitiger, völkerrechtswidriger Zwangsmaßnahmen gegen einige Länder".

Laut der gemeinsamen Erklärung des Bündnisses wird eine technische Arbeitsgruppe mit Vertretern jeder Regierung eingesetzt, die einen "angemessenen Zeitrahmen" und einen Plan für die konkreten Maßnahmen zur Erleichterung des Handels festlegt, um den hohen Preisen für grundlegende Konsumgüter entgegenzuwirken.

Diese Bemühungen sollen mit den Erzeugern, Käufern, Transport- und Logistikunternehmen des Privatsektors und anderen Wirtschaftsakteuren koordiniert werden. Zu diesem Zweck wird ein erstes Treffen zwischen den Wirtschaftssektoren, einschließlich der landwirtschaftlichen Familien- und Bauernverbände, und hochrangigen Vertretern der am Gipfel teilnehmenden Länder am 6. und 7. Mai in Cancun, Mexiko, stattfinden.

Hinsichtlich der Basisprodukte und Betriebsmittel sind auch "Vereinbarungen zur Erleichterung des Handels mit chemischen und organischen Düngemitteln vorgesehen, einschließlich des Technologietransfers, um einen Beitrag zur Lebensmittel- und Ernährungssicherheit zu leisten".

Darüber hinaus soll die Effizienz bei der Ein- und Ausfuhr von Produkten über Häfen und Grenzen sowie der Austausch von Betriebsmitteln und Technologie zum Nutzen der landwirtschaftlichen Produktivität verbessert werden. Zu diesem Zweck wird die Technische Arbeitsgruppe an der Harmonisierung der gesundheits- und pflanzenschutzrechtlichen Vorschriften und Zertifizierungen arbeiten. Des Weiteren sollen "Maßnahmen zur Erleichterung des Zugangs zu internationalen Krediten gefördert und die multilaterale Finanzierung für landwirtschaftliche, agroindustrielle und Infrastrukturprojekte für den Warentransport erhöht" werden.

Vereinbart wurde zudem, weitere Länder der Region einzuladen, sich dieser Initiative anzuschließen.