Uruguay

Uruguay hofft auf Regen und Krisenmanagement

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Wenn in Großstädten das Trinkwasser ausgeht
Wenn in Großstädten das Trinkwasser ausgeht

Montevideo. Die schlimmste Dürre in Uruguay seit 74 Jahren droht die Trinkwasserreserven für die Hauptstadt und mehrere umliegende Gebiete völlig versiegen zu lassen. Die Behörden des Landes befürchten dieses Szenario, wenn es in den nächsten drei Wochen nicht regnen sollte.

Die Nationale Verwaltung der staatlichen Abwasserentsorgung hat beschlossen, die Versorgungszeiten für Trinkwasser in verschiedenen Bezirken zu verkürzen. Welche Gebiete zu welchen Zeiten von Wasserabschaltungen betroffen sind, wird online jeweils bekannt gegeben.

Die Verwaltung versicherte, dass der Wasserverbrauch in der Hauptstadt inzwischen zurückgegangen sei und führte dies auf die Sensibilisierung der Bevölkerung zurück. Gleichzeitig räumte sie ein, dass sie den Wasserdruck in einigen Stadtvierteln gesenkt habe, um komplette Wasserausfälle zu vermeiden und bestehende zu beheben.

Die Reserven des Landes, in denen sich zu besseren Zeiten rund 65 Millionen Kubikmeter Wasser angesammelt hatten, belaufen sich derzeit auf nur noch 4,5 Millionen Kubikmeter.

Eine Folge der Wasserknappheit ist, dass die Bevölkerung vorübergehend fast nur noch salzhaltiges Wasser zum Verbrauch hat. Die Behörden werden zunehmend mit Versäumnissen und dem Unmut der Bevölkerung konfrontiert (amerika21 berichtete).

Der Generaldirektor des staatlichen Versorgers Obras Sanitarias del Estado (OSE), Arturo Castagnino, erklärte im Fernsehen, dass die Wasserreserven ständig überwacht würden. Der Fluss Santa Lucia, der den Stausee San Severino, die Hauptquelle der Wasserversorgung, speist, liefere aktuell wieder mehr Wasser. Castagnino führte dies auf Regenfälle in der vergangenen Woche zurück. Es gebe jedoch ständig Anlass zur Sorge.

In verschiedenen Teilen der Hauptstadt und im Departement Canelones würden Brunnen gebohrt, am Fluss Santa Lucía und am San José, seinem größten Nebenfluss, Arbeiten durchgeführt. Tankwagen versorgten die meisten öffentlichen Krankenhäuser.

Für eine Perspektive, um die aktuelle Krise zu lösen, stellte der Funktionär zwei Projekte vor. Das eine sei der Bau des Casupá-Staudamms, und das andere eine Wasseraufbearbeitungsanlage zur Versorgung von Montevideo, damit die Stadt nicht von einer einzigen Versorgungsquelle abhängig bleibe.