Havanna. Das Kubanische Institut für Völkerfreundschaft (Icap) appelliert in einem Aufruf "an alle Menschen guten Willens" weltweit, sich an der Kampagne für Frieden, gegen Blockade und Terrorismus zu beteiligen.
Sie findet vom 4. September bis zur Abstimmung in der UN-Generalversammlung über die Resolution zur Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba statt. Dies wird voraussichtlich Anfang November sein.
In dem am Dienstag verbreiteten Aufruf heißt es: "In Zeiten, in denen die Verteidigung des Friedens dringend notwendig ist, bietet diese Kampagne eine Gelegenheit, sich auf die grundlegenden Prinzipien zu besinnen, die unsere Menschlichkeit bestimmen: Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und gegenseitige Achtung."
Am dringlichsten sei die "sofortige Beendigung des Völkermords", den Israel "mit der Komplizenschaft seiner westlichen Partner an den Brüdern und Schwestern in Palästina verübt."
Dringend notwendig sei auch die Beendigung der US-Blockade gegen Kuba, die seit mehr als sechs Jahrzehnten "unermessliches Leid über das kubanische Volk gebracht hat und weiterhin die Freiheit zu eigenständiger Entwicklung erstickt". Sie verletze die Menschenrechte aller Kubaner und sei ein Akt des Krieges und Terrors.
Als besonders zynisch bezeichnet das Icap, dass die US-Regierung Kuba willkürlich als "Staatlichen Sponsor des Terrorismus" eingestuft habe, und damit sämtliche Finanztransaktionen mit Bezug auf Kuba blockiert.
Demgegenüber habe Kuba durch sein Engagement für Frieden und internationale Zusammenarbeit weltweit hohes Ansehen erworben.
Vor diesem Hintergrund ruft das Icap dazu auf, sich mit verschiedensten und vielfältigen Aktionen in die Kampagne einzubringen, "um über die kriegerischen und terroristischen Aggressionen zu informieren und dagegen Stellung zu beziehen".
Abschließend heißt es in dem Aufruf: "Gemeinsam können wir dazu beitragen, eine gerechtere Welt zu schaffen, in der die Menschenrechte und die Würde aller Menschen geachtet werden. Der Kampf für den Frieden ist universell und gemeinsam können wir unsere Stimmen für eine Zukunft ohne Blockaden und Terrorismus erheben."
Der Auftakt der Kampagne fand im Hotel Copacabana in Havanna mit einem Gedenken an Fabio Di Celmo statt. Der junge italienische Touristen wurde dort am 4. September 1997 bei einem terroristischen Anschlag getötet. Hierzu wurde auch der Dokumentarfilm "Cuando la Verdad despierta" (Wenn die Wahrheit erwacht) gezeigt.
Im Rahmen der Kampagne sind in Kuba und verschiedenen Teilen der Welt zahlreiche Aktivitäten vorgesehen.
Der Weltfriedenstag der Vereinten Nationen am 21. September soll dem palästinensischen Volk gewidmet sein. Die traditionellen Tage der Solidarität mit Puerto Rico vom 16. bis 20. September werden durch einen Besuch einer puerto-ricanischen Delegation in Havanna begangen.
Des Weiteren organisiert die Chinesische Volksvereinigung für Frieden und Abrüstung Aktivitäten zum Weltfriedenstag vom 18. bis 25. September.
Vorgesehen sind unter anderem noch das Staatstreffen der Solidarität mit Kuba in Spanien (4. bis 6. Oktober), der Welttag der Solidarität mit Kuba am 10. Oktober, das asiatisch-pazifische Regionaltreffen der Solidarität mit Kuba in China (28. bis 31. Oktober).
In den USA wird das Komitee für die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba am 29. Oktober einen 24-stündigen virtuellen Protest gegen die Blockade durchführen. Europäische Kuba-Solidaritätsgruppen werden sich zur 19. Konferenz in Paris (22. bis 24. November) treffen.
Im Rahmen der 4. Unblock Cuba-Kampagne führen gleichzeitig zahlreiche Gruppen in europäischen Staaten bis zur UN-Abstimmung wieder vielfältige Aktionen durch. Diese Kampagne wird auch von Gruppen in Deutschland und der Tageszeitung junge Welt unterstützt.