Kolumbien / Politik

Farc und ELN: "Gemeinsam für die politische Lösung"

Gemeinsame Erklärung der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN)

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Die Oberkommandierenden der ELN, Nicolás Rodriguez Bautista (links) und der Farc,Timoleón Jiménez bei einer Pressekonferenz in Havanna.
Die Oberkommandierenden der ELN, Nicolás Rodriguez Bautista (links) und der Farc,Timoleón Jiménez bei einer Pressekonferenz in Havanna.

Führende Vertreter der kolumbianischen Guerilla-Organisationen Farc und ELN haben sich diese Woche in Kuba zu Gesprächen über den Friedensprozess getroffen und zum Abschluss eine gemeinsame Erklärung herausgegeben:

Wir haben uns versammelt, um Kräfte für eine politische Lösung des Konflikts in Kolumbien zusammenzufassen, und stellen fest, dass trotz der Verschiedenheit der Fortschritte der beiden Verhandlungstische zwischen den Aufständischen und der Regierung von Präsident Santos, gemeinsame Ziele mit unterschiedlichen, aber sich ergänzende Wegen verfolgen; wie den, dass die Gesellschaft eine führende Rolle beim Erreichen des Friedens hat, mit deren Kraft es möglich sein wird, einen gewaltfreien Ausweg aus sieben Jahrzehnten der Konfrontation zu erreichen ‒ gegen die Elite, die weiterhin darauf beharrt und angetrieben ist vom Profit, den sie durch das Schüren des Krieges erzielt.

Wir stimmen überein, uns für die Rechte der Opfer einzusetzen ‒ dem Herzstück der Suche nach dem Frieden ‒ damit es die volle Wahrheit über diese 70 Jahre der nationalen Tragödie gibt, die es den Regierungen, den herrschenden Klassen und den Aufständischen erlaubt, ihre Veranwortlichkeiten zu übernehmen; um die Ursachen zu beheben, die zu diesem sozialen, politischen und bewaffneten Konflikt geführt haben.

Wir teilen die Aufassung, dass dieser Friedensprozess zur Demokratisierung von Kolumbien beitragen muss, in dem wir die Gewalt aus dem politischen Kampf herausnehmen; so dass wir von nun alle gleichermaßen die Verpflichtung gegenüber den Vereinbarungen zeigen und die Fortschritte das Ergebnis beidseitiger Bemühungen sind. In diesem Verständnis werden wir den Frieden durch die Umsetzung von Veränderungen erreichen, die allen Kolumbianerinnen und Kolumbianern Gleichheit und Würde bringen.

Wir werden versuchen, dass diese Bemühung um eine politische Lösung die verschiedenen Kräfte einbezieht, die an der Debatte hin zu den Wahlen 2018 teilnehmen und wir werden versuchen zu verhindern, dass die Aufrufe der extremen Rechten dazu führen, diesen Impuls für das Erreichen eines neues Land mit Gerechtigkeit umzukehren.

Wir rufen alle Gemeinschaften auf, weiterhin das Leben und das Territorium zu verteidigen und nicht zuzulassen, dass die Verfolgung gedeiht, die den Übergang zu den alternativen politischen Kräften schließen soll, die dem Frieden, der sozialen Gerechtigkeit und Würde aller verpflichtet sind.

Uns begleitet die Gewissheit, dass die Mehrheit der Kolumbianerinnen und Kolumbianer – über die Sturheit der Sektoren der Macht hinweg, die sich dem Frieden entgegenstellen – die politische Lösung erobern wird, die bei den Verhandlungen mit der ELN und in der Umsetzung der Friedensvereinbarungen von Havanna vorankommt; um das Ende von Gewalt, Ausgrenzung und Verarmung der Mehrheiten des Landes einzuleiten.

Wir erkennen die Bereitschaft der kolumbianischen Regierung an, dieses zweite Treffen zu ermöglichen, von dem wir hoffen, es als einen ständigen Mechanismus der Koordinierung und des gemeinsamen Dialoges für den Frieden mit sozialer Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten.

Wir schätzen den Beitrag der internationalen Gemeinschaft bei der Suche nach der politischen Lösung des kolumbianischen Konflikts und dass Lateinamerika und die Karibik eine Zone des Friedens sein wird. Insbesondere danken wir für den Beitrag der Republik Kuba, der Bolivarischen Republik Venezuela und des Königreichs Norwegen zur Verwirklichung dieses Treffens.

Für das Nationale Sekretariat der Farc,Timoleón Jiménez

Für das Zentralkommando der Nationalen Befreiungsarmee, Nicolás Rodriguez Bautista

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