Kuba / Umwelt / Soziales / Politik

InterRed sammelt für dritte Solarenergie-Anlage in Kuba

kuba_interred_anlaga_phase-2.jpg

Die erste von InterRed organisierte Anlage auf den Dächern des Centro de Inmunologia Molecular (CIM)
Die erste von InterRed organisierte Anlage auf den Dächern des Centro de Inmunologia Molecular (CIM)

Die Frankfurter Solidaritätsinitiative InterRed hat bereits zwei Öko-Strom-Installationen in Havanna live. Jetzt sollen Spenden ein drittes Sonnenenergie-Projekt mit Stromerzeugung ab Anfang 2024 finanzieren.

Hier die Projektbeschreibung von InterRed:

InterRed wird als drittes Solarenergie-Projekt in Havanna eine Anlage an kubanische Projektpartner liefern, die nach den bisherigen Erfahrungen mindestens 90.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen wird. Der Spendeneingang für das neue Projekt liegt bereits bei über 36.000 Euro. Für eine 90.000-kWh-Anlage mit einer Leistung von 60 kWp (Kilowatt Peak) fehlen noch circa 12.000 Euro. Falls mehr Spenden zusammen kommen, wird InterRed entsprechend mehr Elemente kaufen und installieren.

Photovoltaik auf Kuba liefert wegen der stärkeren Sonneneinstrahlung erheblich mehr Strom als gleichgroße Installationen in Deutschland. Das zeigt die erste von InterRed bezahlte Anlage auf den Dächern des medizintechnischen Instituts CIM in Havanna deutlich: Nach dem Betriebsbeginn am 2.Mai 2022 lieferte die 100 kWp starke Installation im ersten Jahr genau 151.475 Kilowattstunden. Am 29. März 2023 ging die zweite Stufe ebenfalls auf den Dächern von CIM live. Sie hat eine Leistung von 68 kWp und wird damit rund 100.000 kWh Strom pro produzieren. Damit kommen bereits die beiden ersten von InterRed bezahlten und organisierten Photovoltaik-Anlagen auf eine Jahresleistung von einer viertel Million Kilowattstunden pro Jahr.

Umgerechnet bedeuten diese 250.000 kWh Öko-Strom, dass die Kubanerinnen und Kubaner für ihre Stromproduktion pro Jahr über 75.000 Liter Heizöl weniger verfeuern müssen und damit der Umwelt ein Ausstoß von 195 Tonnen CO2 erspart bleibt.

Ein großes Problem der kubanischen Stromversorgung ist bisher, dass Elektrizität hauptsächlich mit Öl-befeuerten Kraftwerken mit hohen CO2-Emissionen erzeugt wird. Noch dazu sind die meisten Kraftwerke alt und haben einen schlechten Wirkungsgrad. Außerdem frisst der Import des Öls die für wichtige Dinge nötigen Devisen.

InterRed geht es um Klimaschutz und gleichzeitig um Solidarität mit dem kubanischen Volk, das trotz der unter den US-Präsidenten Donald Trump und Joe Biden verschärften Wirtschaftsblockade und den durch Covid 19 eingebrochenen Tourismus-Einnahmen an seinem vor­bildlichen, hoch entwickelten Gesundheitswesen festhält. Und auch an weiteren sozialen Errungenschaften, etwa den guten und kostenlosen Schulen.

Die durch Spenden finanzierte Photovoltaik-Anlage (Stufen 1 und 2) läuft auf dem Dach des kubanischen Impfstoff-Herstellers CIM (Centro de Immunología Molecular) in Havanna. CIM ist eine Kombination von Forschungsinstitut und Arzneimittel-Fabrik.

Für die dritte Projektstufe arbeitet InterRed mit einem weiteren staatlichen kubanischen Medizin-Unternehmen zusam­men. Als Standort wird das Dach eines Betriebs des Arzneimittel-Herstellers CIGB (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología in Havanna angepeilt.

CIGB betreibt an mehreren Orten auf Kuba Labors für Grundlagenforschung sowie die Entwicklung von Impfstoffen und Biopharmazeutika für die Diagnose, Behandlung und Prävention diverser Krankheiten ‒ von einigen Krebsarten bis hin zu Dengue-Fieber. Dazu kommen Produkte für die Verbesserung der Landwirtschaft.

Die neue Photovoltaik-Anlage soll eine Leistung von 60 kWp haben und damit rund 90.000 kWh Strom im Jahr liefern. Damit kann die Verbrennung von weiteren 27.000 Litern Heizöl pro Jahr eingespart werden.

Für Anschaffung, Lieferung und Aufbau wird ein Spendenvolumen von circa 55.000 Euro gebraucht. 36.000 Euro davon sind bereits bei InterRed eingegangen. Jetzt müssen bis Ende Juli noch Spenden über rund 19.000 Euro dazu kommen.

Das Netzwerk InterRed Cooperación e.V. ist gemeinnützig, Spenden sind steuerlich absetzbar. Schon eine Spende von 100 Euro bewirkt eine schadstofffreie Produktion von rund 165 kWh Strom, vermeidet damit den für Kuba teuren Einkauf sowie das Verbrennen von rund 50 Litern Heizöl und erspart der Welt etwa 130 kg CO2 – all das jedes Jahr neu. Also bei einer (Mindest-) Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren in der Summe fast 1.000 Liter Heizöl weniger und damit über 2,5 Tonnen weniger CO2.

Zur Finanzierung der drei Solaranlagen-Projekte hat InterRed bis 15. Juni 2023 genau 181.836,73 Euro Spenden eingesammelt. Jeder Cent davon wurde direkt für Anschaffung, Transport und Installation von Solarpanels, Wechselrichtern und Anschlusstechnik investiert. Von den Spenden für InterRed-Projekte landet nichts in Overhead-Kosten einer Organisations-Bürokratie. Die geringen Verwaltungskosten werden von den separaten Mitgliedsbeiträgen bezahlt. Die meisten internen Aufwände bis hin zu Reisekosten von Mitgliedern zahlen die ehrenamtlichen InterRed-Aktiven selbst privat.

Die Initiative hat seit ihrer Gründung im Jahr 1992 gemeinsam mit kubanischen Partnern schon viele Projekte realisiert und die Kubanerinnen und Kubaner unter anderem beim Aufbau von Biogasanlagen, aber auch bei der Reparatur von Rollstühlen unterstützt. Schon in den 1990er Jahren finanzierte InterRed Material für den Betrieb kleiner Wasserkraftwerke auf der Insel.

Netzwerk InterRed Cooperación e.V.

https://interred-org.de/

Mail: info@InterRed-org.de

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE50 5502 0500 0007 6002 00,

BIC: BFSWDE33MNZ, Verwendungszweck: Solarprojekt Kuba