Venezuela / Politik

Venezuelas Vizepräsident reagiert auf Kritik an Informationspolitik

Caracas. Der venezolanische Vizepräsident Elías Jaua hat auf Kritiken an der Informationspolitik der Regierung in Bezug auf die Gesundheit des Präsidenten Hugo Chávez reagiert. In einem Exklusiv-Interview mit dem Nachrichten-Sender Telesur bekräftigte Jaua, dass die Regierung des südamerikanischen Landes fest von einer vollständigen Genesung des Staatschefs ausgeht. Er werde bei den Präsidentschaftswahlen Ende 2012 antreten und die "Bolivarische Revolution" weiter anführen, so Jaua.

In den vergangenen drei Wochen waren Kritik und Verunsicherung in der venezolanischen Öffentlichkeit gewachsen, weil die Regierung nur verzögert über die Erkrankung von Hugo Chávez informierte. Vizepräsident Jaua antwortete nun in dem Interview, indem er die Konventionen der Informationspolitik der Regierung durchbrach. Die ersten offiziellen Erklärungen über die Erholung des Präsidenten seien stets zutreffend gewesen, erklärte Jaua. Die Bekanntgabe der Diagnose eines Tumores sei jedoch als die Sache des Präsidenten selbst angesehen worden. Mit Recht habe Chávez sich die nötige Zeit genommen, bis er sich bereit zu einer öffentlichen Erklärung gesehen habe.

Während des Staatsbesuches des venezolanischen Präsidenten Anfang Juni in Kuba wurde bei ihm ein Krebstumor festgestellt, der am 10. Juni operativ entfernt wurde. Für die Nachbehandlung verblieb der venezolanische Präsident in Kuba. Am gestrigen Montag kehrte er dann überraschend nach Venezuela zurück.